Wir versuchen uns vor jeder Reise einen Überblick über die schönsten und bekanntesten Nationalparks des jeweiligen Reiselandes zu verschaffen. Leider fehlt es uns dabei oft an Übersichtlichkeit und wirklich tieferen Informationen. Speziell für Reisen mit dem Wohnmobil oder Roadtrips durch das ganze Land. So auch bei der Suche nach den „Must-See“ Nationalparks im Norden von Schweden. Also haben wir kurzerhand eine Übersicht aus unseren Erfahrungen für dich und deine Schweden Reiseplanung erstellt! Dabei haben wir uns in diesem Beitrag primär auf den Norden des Landes konzentriert und die landschaftlichen Highlights zusammen mit einiges Tipps & Infos für dich zusammengefasst!

01. Hamra Nationalpark • Zwischen uralten Wäldern & Seenlandschaften

Der Hamra Nationalpark liegt ziemlich genau in der Mitte Schwedens. Ein perfekter Stopp für alle, die auf deinem Weg nach Lappland oder die Lofoten in Norwegen sind. Er liegt in der Provinz Gävleborg und zählt zu den kleinsten Nationalparks in Schweden. Der Park besteht zu mehr als 50% aus Wäldern und knapp 45% aus Moorlandschaften mit größeren Gewässern. Der Waldbestand im Nationalpark ist extrem selten, da dieser noch nie von Menschenhand bearbeitet wurde. Es wurden lediglich Trampelpfade und Wege über die Moore angelegt. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sich im Hamra Nationalpark eine der größten Braunbärenpopulationen des Landes niedergelassen hat?

Im ganzen Schutzgebiet hast du die Wahl aus fünf verschiedenen Wanderungen. Von 40 Minuten bis zu 5 Stunden ist für jeden etwas dabei! Entscheide dich für eine Tour durch die uralten Wälder im nordwestlichen Teil, oder die Moorlandschaften weiter südlich. Oder warum eigentlich nicht gleich beides?

Weitere Tipps & Infos zum Hamra Nationalpark

Wie eigentlich immer auf deiner Schwedenreise sollte vor allem in Mittelschweden eine Regenjacke nie weit entfernt sein. Das Wetter kann hier extrem schnell umschlagen! Wir haben insgesamt zwei Tage im Hamra Nationalpark verbracht und können dir nur empfehlen einen Abstecher in die unberührte Landschaft zu machen!

02. Nationalpark Fulufjället • Zu Besuch beim höchsten Wasserfall Schwedens

Wenn du auf der Suche nach beeindruckenden Landschaften bist, dann ist der Fulufjället Nationalpark genau die richtige Adresse für dich. In der gebirgsreichen Landschaft aus Tundra, moosbedeckten Landschaften und Bergen lassen sich Luchse, Biber und in den kalten Monaten auch Elche und Polarfüchse entdecken. Außerdem ist der Nationalpark Zuhause eines besonderen Naturspektakels: Dem mit 125 Meter höchsten Wasserfall Schwedens, der Njupeskär.

Fulufjället der jüngste aller insgesamt 29 Nationalparks im Land. Mit einer Fläche von 385 km² erstreckt er sich im nördlichen Mittelschweden sogar über die Landesgrenze hinaus bis nach Norwegen. Vor allem Wanderer kommen im Nationalpark voll auf ihre Kosten. Die abwechslungsreiche Landschaft hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die extrem weitläufigen Landschaften bieten fast überall im Park die Möglichkeit zum zelten und eignen sich so perfekt für mehrtägige Trekkingtouren.

Weitere Tipps & Infos zum Fulufjället Nationalpark

Der Nationalpark Fulufjället liegt zwar ein wenig entfernt von der direkten Inlandsroute in Richtung Norden, ist jedoch jeden Kilometer mehr Fahrtweg wert! Besonders in der Nebensaison ist es hier extrem ruhig und der perfekte Ort für eine entspannte Auszeit! Inklusive der Fahrt zum Park und wieder zurück solltest du zwei Tage einplanen.

03. Nationalpark Skuleskogen • Wo sich Berge, Meer und Wald vereinen

Der Skuleskogen Nationalpark liegt anders als die weiteren Nationalparks unserer Liste nicht im Landesinneren, sondern an der Ostküste Schwedens. Ein Abstecher vom Inlandsvegen, der E45, lohnt sich aber dennoch! Vielleicht planst du deine Reise auch entlang der Ostküste? Dann kommst du hier automatisch vorbei!

Der Nationalpark Skuleskogen liegt in einer bergigen, extrem abwechslungsreichen Küstenregion an der Ostsee. Die Region der sogenannten Höga Kusten (Die hohe Küste) liegt dort, wo in der letzten Eiszeit das Inlandeis in Schweden am weitesten nach unten gedrückt wurde. Nach dem langsamen Abschmelzen der Gletscher stieg das Land an und es entwickelte sich eine traumhafte Landschaft aus Urwäldern, Bergen und Meer. Noch immer wächst die seit dem Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärte Küste beständig, aktuell noch um bis zu 10 Millimeter pro Jahr. Der Nationalpark ist ein wahres Paradies für Wanderer in Schweden. Mit endlosen Wegen, beeindruckenden Ausblicken auf die vorgelagerten Inseln und eine extrem vielseitigen Tierwelt.

Weitere Tipps & Infos zum Nationalpark Skuleskogen

Du möchtest auf deiner Reise durch Schweden unbedingt auch das Meer erleben und nicht nur Seen und Flüsse im Landesinneren? Spätestens dann sollte ein Abstecher zum Skuleskogen Nationalpark, einer der schönes Nationalparks in Schweden, ein Teil deiner Route sein. Je nachdem wie viel du wandern möchtest würden wir dir einen Aufenthalt von mindestens zwei Tagen empfehlen.

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04. Muddus Nationalpark • Willkommen im Land der großen Moore und stillen Wälder

Der Muddus Nationalpark in schwedisch Lappland ist das südöstliche Tor zum gigantischen Naturschutzgebiet Laponia. Einem Zusammenschluss mehrerer Nationalparks im äußersten Norden von Schweden mit dem treffenden Spitznamen „Die letzte Wildnis Europas“.

Der Muddus ist sowohl eine der stillsten Landschaften Schwedens, als auch eines der am wenigsten erschlossenen Waldgebiete des Landes. Hier kannst du stundenlang durch moosbehangene Wälder und Moore wandern, ohne auch nur andere Besucher zu hören. Aufgrund der abgeschiedenen Lage, an der jährlichen Migrationsroute der Rentiere, war der Park schon immer extrem wichtig für die Rentieraufzucht. Diese ziehen jeden Winter aus den hohen Bergregionen von Laponia in den Osten, wo sie erträglichere Bedingungen finden.

Weitere Tipps & Infos zum Muddus Nationalpark

Der Muddus Nationalpark ist perfekt für den Einstieg in die extremen Landschaften des Nordens und ein super Vorgeschmack auf die wahre Wildnis: den Sarek Nationalpark. Für den Muddus Nationalpark solltest du dir einen ganzen Tag Zeit nehmen und früh am Morgen anreisen.

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05. Sarek Nationalparkt • Der Wildeste aller Nationalparks in Schweden

Der Sarek Nationalpark kann ohne Frage als das Herz von Laponia bezeichnet werden. Er ist der größte Nationalpark in Schweden, hat die höchsten Gipfel und Bergmassive des Landes, gigantische Gletschertäler und unzählige rauschende Stromschnellen und Schmelzwasserflüsse. Der Sarek ist der Inbegriff von Wildnis, Abgeschiedenheit und Abenteuer! Das Terrain ist nahezu unerschlossen. Es führen keine ausgeschilderten Wege durch den Park und es gibt keine festen Unterkünfte oder gar Hütten. Mit ein wenig Glück, sind vor dir bereits andere Wanderer oder Bergsteiger durch den Nationalpark gelaufen und du findest leichte Trampelpfade denen du folgen kannst. Wenn nicht? Dann hast du besser eine Karte und einen Kompass dabei und weißt diese auch einzusetzen! Und genau deshalb ist der Sarek auch so fantastisch und einzigartig. Du kannst völlig in die Natur abtauchen, wirst kaum andere Menschen treffen, sondern höchstens einige der Wildtiere des Parks. Mehr Freiheit geht nicht!

Weitere Tipps & Infos zum Sarek Nationalpark

Für den Sarek Nationalpark solltest du inklusive Anreise mindestens 5 Tage für eine Wanderung einplanen und dich extrem gut vorbereiten. Anders als die meisten sonstigen Nationalparks ist der Sarek nichts für Anfänger und verzeiht keine schlechte Planung! Du hast nicht so viel Zeit? Dann schau in unserem nächsten Park vorbei, der Stora Sjöfallet liegt nördlich des Sarek ist könnte genau das richtige für dich sein!

06. Stora Sjöfallet Nationalpark • Im Herzes des Laponia Welterbes

Die Samen nennen den Stora Sjöfallet Nationalpark „Stuor Muorkke“, was so viel bedeutet wie „Land zwischen zwei Seen und Flüssen“. Der Nationalpark wurde ursprünglich geschaffen, um den großen Wasserfall Stora Sjöfallet und die angrenzenden Quellseen zu schützen. Heute ist er Teil des riesigen Laponia Schutzgebietes und besticht durch seine extrem abwechslungsreiche Natur. Es gibt mächtige Bergkämme, tiefe Täler, weite mit Felsen übersäte Hochebenen, Gletscher und Wasserfälle. Anders als der Sarek Nationalpark ist der Stora Sjöfallet durch eine breite Landstraße im Westen leicht zugänglich. Im Südwesten streckt sich das eindrucksvolle Akka-Massiv in die Höhe, es wird durch seine eisigen Gipfel und die lange im äußersten Norden des Landes auch „König Lapplands“ genannt.

Weitere Tipps & Infos zum Stora Sjöfallet Nationalpark

Für einen Ausflug in den Stora Sjöfallet Nationalpark empfehlen wir dir mindestens zwei Tage. Alleine die Anreise durch die wilde Landschaft Laponias ist eine Reise wert. Übernachten kannst du mit deinem Wohnmobil direkt am großen Camp im Nationalpark, unbweit des Visitor Centers.

07. Abisko Nationalpark • Zwischen riesigen Bergseen, blühenden Wiesen & Nordlichtern

Der Abisko Nationalpark ist mit 77km2 der nördlichste Nationalpark Schwedens. Er ist berühmt für seine blühenden Wiesen, die satten Herbstfarben vor spektakulärer Bergkulisse und seine perfekte Lage für die Nordlicht-Sichtungen im tiefen Winter Lapplands. Im Sommer kannst du durch Wälder, Fjorde und Schluchten wandern, Höhlen erklettern oder dich im saubersten See Schwedens, dem Trollsjön, abkühlen. Im Winter ist der Abisko der perfekte Anlaufpunkt für Skilangläufer, Nordlichtjäger, Schneeschuhwanderungen und Hundeschlitten-Touren. Durch seine gut erreichbare Lage kurz vor der norwegischen Grenze ist er ein beliebter Stopp für Reisende auf dem Weg zu den norwegischen Lofoten Inseln.

Weitere Tipps & Infos zum Abisko Nationalpark

Ein Abstecher in den Abisko Nationalpark lohnt sich wirklich immer! Egal ob du nur einen halben Tag oder ein zwei Tage Zeit hast. Lass dir diese wunderschöne Fjälllandschaft im Norden von Schweden auf keinen Fall entgehen!

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2 Kommentare

  1. Eine tolle Übersicht von euch! So etwas würde man sich für mehr Regionen wünschen!
    Im Skuleskogen Nationalpark waren wir auch, aber statt dieser grandiosen Aussicht auf das Meer hat sich uns eine Nebelwand präsentiert… 🙂
    Jetzt wissen wir wenigstens, wie es ausgesehen hätte!
    Viele Grüße
    Krissi & Michi

  2. Seit Jahren sind auch wir, Uschi und Klaus mit Border Collie Dame Skye in der schwedischen Nordsphäre unterwegs, ab nächstem Jahr sogar für längere Zeit, da wir beide in unseren verdienten Ruhestand gehen. Ihr habt alles so beschrieben wie es in der Realität aussieht. Aus heutiger Sicht war und ist es die beste Entscheidung dort herum zu reisen, die Eindrücke sind bleibend und machen süchtig, die Ruhe, die Natur, einmalig.

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