Hier findest du alle Natur-Highlights in Norwegen von unserem dreiwöchigen Roadtrip entlang der Westküste. Mit dabei sind natürlich auch die schönsten Wanderungen und der ein oder andere Insider-Tipp für deine nächste Reise in das Land der Nordlichter und Fjorde. Natürlich hat Norwegen noch viel viel mehr zu bieten. Dieser Artikel bezieht sich auf die von uns gefahrene Route entlang der Westküste von den Lofoten bis nach Kristiansand.
1. Der Abisko Nationalpark • Unberührte Natur unweit der Lofoten Inseln
Der Abisko Nationlpark befindet sich im schwedisch-norwegischem Grenzgebiet und ist nur etwa 100 km von den berühmten Lofoten entfernt. Bekannt ist der Park sowie die Region durch die weltweit größte Wahrscheinlichkeit auf Polarlicht-Sichtungen. Die Nordlichter lassen sich am besten in den dunklen Wintermonaten ab Oktober entdecken. Wir sind bereits im September durch die Region gefahren und wurden von etwas anderem komplett überwältigt: Dem norwegischen „Indian Summer“. Aus den schwedischen Nadelwäldern kommend, begrüßte uns der Nationalpark mit einem Farbspektakel aus Rot, Orange und Gelb, durchsetzt von Wasserläufen, kleinen Seen und unzähligen Aussichtspunkten! Für uns eine große Überraschung und daher im Herbst, auch aufgrund der wenigen Besucher, ein absoluter Geheimtipp!
2. Haukland Beach (Lofoten) • Tropischer Strand im hohen Norden
Was ist das letzte, das du 150 km nördlich des Polarkreises erwartest? Weiße Strände und Sommerurlaubsfeeling. Als wir die Lofoten erreicht hatten und den ersten Blick auf den Haukland Beach warfen, konnten wir unseren Augen kaum trauen: Vor uns lag eine weite Bucht mit weißem Strand und türkisem Wasser. Die Sonne lachte und wir fühlten uns wie im Traum. Im Sommer ist die Bucht sehr gut besucht und kann besonders an Wochenenden sehr voll sein. Aber nicht im Herbst! Wir verbrachten hier zwei Tage, übernachteten mit unserem Camper direkt am Strand und trafen wenn es hoch kommt 20 andere Besucher!
3. Wanderung zum Kvalvika Strand (Lofoten) • Eisige magische Bucht
Kommen wir von einem Traumstrand zum nächsten. Anders als der Haukland Beach ist die Kvalvika Bucht nicht mit dem Auto erreichbar, sondern nur mit einer knapp zweistündigen Wanderung über eine Bergkette, mit dem Ryten als höchste Spitze. Die Kvalvika Bucht und der dazugehörige Kvalvika Beach ist für uns der Inbegriff der norwegischen Wildnis. Abgeschieden, rau, windig & unfassbar schön! Umgeben von riesigen Felswänden und grünen Wiesen liegen die Sandbuchten mit ihrem dunklem Wasser wie magisch vor einem, wenn man über die Bergkuppe seinem Ziel näher kommt.
Der Strand ist berühmt für seine Eissurfer und die fantastische Aussicht vom angrenzenden Ryten. Wenn du mehr über die Wanderungen erfahren möchtest, findest du eine detaillierte Beschreibung hier. Der Kvalvika Strand ist für uns die unangefochtene Nummer eins der Natur-Highlights in Norwegen!
4. Aurora borealis • Nordlichter jagen im Winter
Das nächste Highlight ist sicher der Grund, warum jährlich die meisten Besucher nach Norwegen kommen. Nordlichter, oder in der nördlichen Hemisphäre auch Aurora borealis genannt. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, Nordlichter zu sehen von Oktober bis Mitte Dezember sowie von Ende Februar bis Anfang April am größten. In dieser Zeit stehen die Magnetfelder der Sonne und Erde am günstigsten zueinander. Ein zusätzlicher Effekt sind die langen und dunklen Nächte in Nordeuropa. Theoretisch sind Nordlichter jedoch das ganze Jahr über da, jedoch wegen der Mitternachtssonne oder stärkerer Bewölkung nicht sichtbar. Auch wir haben im September nicht damit gerechnet, hatten jedoch das Glück, die ersten Nordlichter des Jahres zu Gesicht zu bekommen. Für den Augenblick schien die Welt still zu stehen, man blickt in den Himmel und fühlt sich plötzlich ganz klein – ein wunderschönes Erlebnis!
5. Geiranger Fjord • Das wohl bekannteste Natur-Highlight Norwegens
Beim Geiranger Fjord scheiden sich zunehmend die Geister, ob dieser seinen Platz unter den Natur-Highlights in Norwegen noch verdient hat. Das liegt jedoch nicht an der atemberaubenden Kulisse des seit 2005 zum Weltnaturerbe gehörenden Fjords. Sondern vielmehr an dessen Popularität und dem damit einhergehenden Massentourismus. In den Sommermonaten kommen mehrmals wöchentlich große Kreuzfahrtschiffe bis in die Tiefen des Fjordes und in die winzige Stadt Geiranger. Zu dieser Zeit ist an Ruhe und Natur nur noch wenig zu denken. Nichtsdestotrotz ist der Blick von oben in den Fjord für uns auch weiterhin ein Highlights unseres Norwegen Roadtrips, das man am besten in der Nebensaison genießt.
6. Das Sognefjell • Höchste Panoramastraße Norwegens
Unser nächstes Natur-Highlight ist ebenso berühmt wie atemberaubend: Der Sognefjellvegen. Die höchste Passstraße Nordeuropas und gleichzeitig erste Touristenstraße Norwegens. Auch im Sommer liegt auf dem bis zu 1500 Meter hohen Fjell noch reichlich Schnee. Die serpentinenartige Anfahrt zur Passstraße würden wir besonders mit großen Wohnmobilen nur geübten Fahrern empfehlen. Einmal oben angekommen, versprechen wir dir, kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es erwartet dich eine weite eisige Hochebene mit Seen, Schneefeldern und Bergen im Hintergrund, in unserem Fall zusätzlich durch den Herbst in ein besonderes Farbspektakel verwandelt. Auch wenn es einen kleinen Umweg von der direkten Küstenroute bedeutet, empfehlen wir dir diesen Abstecher wärmstens.
7. Wanderung zum Preikestolen • Atemberaubende Felskanzel 700 Meter über dem Lysefjord
Der Preikestolen – Europas wohl bekanntester Felsvorsprung. Er ragt 700 Meter über die steilen Felswände in den Lysefjord und war der letzte Ausflug, bevor es für uns mit der Fähre von Kristiansand zurück in die Heimat ging. Uns persönlich hat die knapp zweistündige Wanderung zum Preikestolen sogar fast noch besser gefallen, als der Fels an sich. Es geht über wunderschön angelegte Holzwege durch grüne Moorwiesen, durch Wälder und über Stock und Stein stetig bergauf. Besonders Hobby-Fotografen finden hier unzählige Motive. Aber Vorsicht: Oben weht oft ein starker Wind, den du nicht unterschätzen solltest. Die Aussicht über den mehrere Kilometer langen Lysefjord entschädigt aber für jede Anstrengung. Überzeug dich selbst!