In Norwegen günstig reisen? Ist das überhaupt möglich? Vielleicht nicht so preiswert wie in Südeuropa, aber sparen lässt sich trotzdem! Wenn du zum ersten Mal mit dem Wohnmobil durch Norwegen fährst, könnte der erste Tankstopp oder Supermarkteinkauf dich kurz stutzig machen. Willkommen im Land der Fjorde – und der hohen Preise. Aber keine Panik: Wer weiß, wo sich sparen lässt, kann auch mit einem kleineren Budget ein echtes Norwegen-Abenteuer erleben. Ich zeig dir, wie du mit ein paar Tipps & Tricks günstiger durch Norwegen reisen kannst. Ganz ohne auf Natur, Freiheit und echte Roadtrip-Vibes zu verzichten.
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Norwegen Wohnmobil mieten: Die Reisezeit macht den Unterschied
Das die Reisezeit einen spürbaren Unterschied auf dem Konto hinterlässt, ist dir sicher nicht neu. Wohnmobil- und Mietwagenverleiher, Hotels und Parkplatzbetreiber wissen schließlich ganz genau wann besonders viel Nachfrage herrscht. Und wann sie die Preise quasi über Nacht verdoppeln können. Und natürlich gibt es Reiseziele, bei denen sich die Nebensaison absolut nicht für eine Rundreise durch die Natur anbietet. Norwegen gehört ganz klar nicht dazu! Vor allem der Herbst von Mitte September bis Ende Oktober kann an den richtigen Orten einfach nur traumhaft schön sein. Oder wie wäre es sogar mal mit Wintercamping in Norwegen? Unsere ganz klare Empfehlung: Miete dein Wohnmobil oder Mietwagen wenn möglich außerhalb der Ferienzeit. Wir lieben vor allem die Zeit von Mai bis Mitte Juni oder Mitte September bis Ende Oktober. Hier lassen sich direkt hunderte Euro sparen!

Die Wahl der besten und passendsten Fährverbindung
Die Möglichkeiten der Anreise nach Norwegen sind super vielseitig. Es gibt mehrere Fährgesellschaften, die unterschiedlichsten Häfen zur Ankunft und du kannst sowohl direkt von Deutschland, Schweden oder Dänemark aus starten. Wer komplett auf eine Fährfahrt verzichten möchte, hat zusätzlich die Option den Landweg über Dänemark und Schweden zu wählen. Aber was ist denn eigentlich die kostengünstigste Option? Lohnt sich eine längere Autofahrt um eine weite Fährfahrt zu vermeiden? Hier gibt es drei Fragen, zu denen du dir bei der Planung Gedanken machen solltest:
Welche Region in Norwegen möchtest du bereisen?
Von dieser Frage hängt vieles ab, schließlich macht es Sinn einen Hafen zu wählen, der möglichst nah an deinem eigentlichen Reiseziel liegt. Denn auch zusätzliche Fahrkilometer in Norwegen sind teuer und der Sprintverbrauch ist, beispielsweise entlang der Fjordküste, nicht gerade gering. Wenn du also die Küste in Zentralnorwegen als Ziel hast, dann sind Stavanger und Bergen sinnvolle Ziele. Wenn du eher den Süden erkunden möchtest oder mehr Zeit im Land verbringen kannst, dann ist Kristiansand wahrscheinlich der perfekte Startpunkt für dein Abenteuer. Obwohl die Fähren bis an die Westküste häufig mehr als doppelt so lange unterwegs sind, die Preise verdoppeln sich in der Regel nicht!
Ist dein Reisezeitraum bereits festgelegt?
Ist der Urlaub bereits eingereicht und der Starttermin für deine Norwegen Reise steht? Dann solltest du von den attraktiven Frühbucher-Angeboten der Fährunternehmen gebrauch machen und bereits im Frühling die Augen offen halten. Häufig erscheinen die ersten guten Deals bereits im Februar oder März als klassische „Frühbucher-Aktion“ oder als Oster-Special. Hier lässt sich schnell einiges an Geld sparen!
Gibt es Faktoren, die gewissen Routen ausschließen?
Gibt es Gründe, warum eine gewisse Route für dich überhaupt nicht in Frage kommt? Reist du zum Beispiel mit einem Hund und möchtest eine spezielle Kabine? Wirst du auf langen Fährfahrten schnell seekrank oder bekommt es dir nicht gut besonders früh in den Reisetag zu starten? Sollte all das nicht der Fall sein, dann können wir dir unabhängig von der Reisezeit Überfahrten an Randzeiten (früh morgens oder spät abends) empfehlen. Diese sind häufig etwas günstiger. Wenn du dich zusätzlich noch gegen eine Kabine entscheidest, lohnt es sich noch einmal richtig!



Günstig(er) tanken: Spritpreise und Spartipps
Einer der größten Kostenpunkte bei einer Wohnmobilreise durch Norwegen ist natürlich der Sprit. Die Preise schwanken stark – sowohl je nach Region, Wochentag als auch Uhrzeit. Unsere Erfahrungen der letzten Jahre: Tankt wenn möglich nach dem Feierabendverkehr am Abend, bestenfalls unter der Woche. Natürlich ist das in der Regel die Zeit, in der man es sich bereits auf einem Stellplatz gemütlich gemacht hat. Vielleicht planst du aber ja mal einen längeren Fahrtag und es bietet sich an. Zusätzlich könnt ihr die Apps „BensinPris“ (IOS / Android) oder „Drivstoffappen“ (IOS / Android) nutzen, um die günstigste Tankstellen der Umgebung zu finden.
Lange Zeit war es so, dass sich bei einem grenznahen Aufenthalt das Tanken in Schweden oder Finnland gelohnt hat. Spätestens seitdem Schweden zusätzliche Steuern auf Kraftstoff beschlossen hat, ist dies leider kein guter Tipp mehr. Im Gegenteil, die Preise für Diesel liegen in Schweden mittlerweile sogar häufig höher als in Norwegen!
Was weiterhin gilt: Je nördlicher deine Reise dich führt, desto teurer wird der Kraftstoff. Eine Tatsache, die nur zusätzlich Benzinkanister mindern können, wobei die erlaubte und praktische Kapazität hier natürlich begrenzt ist.
Ein deutlich größerer Hebel ist gleichmäßig und entspannt zu fahren – dabei kannst du mehr sparen, als du vielleicht denkst!
Sparfüchse auf Rädern: Stellplätze clever wählen
Norwegen ist ein absolutes Paradies für Freisteher – zumindest wenn du dich an die Regeln hältst. Das Jedermannsrecht erlaubt es, auf nicht eingezäunten, öffentlichen Flächen zu übernachten, solange du niemanden störst und dich an einigen wirklich einfache Grundregeln orientierst. In diesem Beitrag haben wir dir die wichtigsten Infos zum Jedermannsrecht und der aktuellen Situation zusammengefasst.
Mit Apps wie Park4night findest du nicht nur kostenlose oder günstige Stellplatzoptionen abseits von großen Campingplätzen, sondern auch versteckte Traumorte direkt am Wasser oder auf dem Fjell.
Unser zusätzlicher Tipp: Die Mitgliedschaft bei Camping Key Europe bringt dir bei vielen offiziellen Plätzen zusätzliche Rabatte. Mitgliedskarten von Automobilclubs oder sonstigen Campingverbänden werden in Skandinavien häufig nicht akzeptiert.

Essen & Einkaufen: Sparen beim Supermarkt
Einer der größten Sparhebel auf einer Reise durch Norwegen: der Einkauf. Wenn du deinen Kühlschrank strategisch füllst, kannst du hier richtig viel rausholen. Als günstigere Supermarkt-Ketten können wir dir KIWI, Rema 1000 und Coop Extra empfehlen – diese sind vergleichbar mit Aldi oder Lidl bei uns.
Außerdem macht es Sinn, wie auch in Deutschland, zu den Eigenmarken zu greifen und Importprodukte möglichst zu vermeiden. Das ist in einem Land wie Norwegen, welches die meisten Lebensmittel importiert nicht unbedingt einfach, aber hier gilt definitiv: Je weiter die Reise, desto höher der Preis! Viele Supermärkte reduzieren Lebensmittel kurz vor Ladenschluss oder am Wochenende. Es lohnt sich die Augen offen zu halten und dabei das ein oder andere Schnäppchen zu schießen! 🙂
Wer clever packt, der bringt auch schon einige Grundnahrungsmittel von zuhause mit. Aber Achtung: Es gibt natürlich Zollgrenzen für Fleisch, Käse und Alkohol. Wir decken uns gerne mit Dingen wie Dinkelmehl, Pesto, Feta, Fleischersatzprodukte und einem großen Vorrat an Gemüse ein bevor es auf die Fähre geht. Bei längeren Touren lohnt sich auf eine gut ausgestattete Reiseapotheke/Reisedrogerie, diese findest du in Norwegen nämlich abseits der großen Städte häufig vergeblich.
Maut, Fähren & Brücken – clevere Wege finden
Norwegen ist bekannt als das Land der Brücken, Tunnel und Fähren – und einige davon kosten Geld. Damit du nicht an jeder Ecke die Karte zücken musst, lohnt es sich, vorab deinen Camper bei „Autopass“ & Autopass for ferje“ zu registrieren. Damit bekommst du automatisch Rabatte von bis zu 50% auf Fährstrecken und die anfallenden Kosten werden zusätzlich ganz bequem von deinem Konto abgebucht.
Grundsätzlich kann man sagen, je weiter du dich vom Fjordland an der Westküste entfernst, umso weniger Mautstrecken und Fährverbindungen werden dir begegnen. Wir haben es so tatsächlich geschafft, mit Ausnahme von kleinen privaten Mautstraßen, sechs Monate am Stück keine Ausgaben für die Straßen- und Fährnutzung zu haben. Aber auch an der Fjordküste führt häufig mehr als nur eine Route zum Ziel und mit geschickter Routenplanung lässt sich auch hier die ein oder andere Fähre sparen.

Freizeit & Aktivitäten für kleines Geld
Das schönste ist, dass Norwegen keinen Eintritt für das verlangt, was wirklich zählt. Atemberaubende Natur, Wandern, Kajaken, Schwimmen im Fjord und Lagerfeuer – all das ist kostenlos. Viele Sehenswürdigkeiten und Museen bieten an bestimmten Tagen freien Eintritt oder Ermäßigungen für Familien und Studenten. Offizielle große Wanderparkplätze lassen sich häufig mit einem kleinen zusätzlichen Spazierweg umgehen und besonders teure Aussichtspunkte müssen nicht unbedingt angesteuert werden. Immerhin erwartet dich in Norwegen hinter jeder zweiten Kurve ein spektakulärer Ausblick!
Und wie wäre es anstatt dem nächsten Restaurantbesuch einfach mit einem gemütlichen Picknick am Seeufer oder auf dem nächsten kleinen Aussichtsberg? Die Sonne scheint im Sommer definitiv lange genug!
Meine persönliches Fazit nach über 20.000 Kilometern in Norwegen
Nach unseren mittlerweile vielen Monaten Erfahrung auf den Schotterpisten, Fjord-Fähren und Bergpässe in Norwegen kann ich sagen: Die besten Spartricks sind oft die einfachsten. Und der vielleicht wichtigste Tipp: Spare nicht an Erlebnissen, die dir lange in Erinnerung bleiben. Natürlich ist ein Urlaub in Norwegen nicht günstig, aber mit ein bisschen Vorbereitung lässt sich einiges machen!
Wenn du nach Unterstützung bei der Planung deiner Norwegen Reise suchst, würde ich mich sehr freuen dich bei meiner individuellen Reiseplanung wiederzusehen. Hier plane ich deine 100% individuelle Norwegen Route mit allen versteckten Highlights, unseren schönsten Stellplatztipps, Wanderungen und Wildlife-Spots und natürlich vielen weiteren Tipps & Tricks. Alles abseits der ausgetretenen Pfade und nach deinen Wünschen und Vorstellungen.
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