Der Sommer ist da, die Sonne scheint, es ist endlich wieder Wanderzeit! Dieses Mal möchten wir dich auf eine unserer absoluten Lieblingswanderungen in den Dolomiten mitnehmen. Genauer gesagt, geht es vom kleinen Ort St. Ulrich, in einem langen Aufstieg, erst zum Broglessattel und anschließend durch die Panascharte auf die Hochalm Seceda. So viel schon einmal vorweg: Die Wanderung ist sehr lang, kräftezehrend und zeitintensiv! Aber du weißt ja: Es wird sich auch dieses Mal wieder mehr als lohnen!
1. Die wichtigsten Infos zur längsten Wanderung auf die Seceda
2. Alles weitere Wissenswerte zur Vorbereitung
St. Ulrich – Ausgangspunkt der Wanderung
St. Ulrich liegt in der Region Gröden in den Dolomiten, zwischen den Naturparks Puez-Geisler und Schlern-Rosengarten. Der Ort ist ein absolutes Paradies für Wanderer im Sommer und Skifahrer im Winter. Unzählige Wanderwege und naheliegende Nationalparks laden jeden Tag aufs Neue ein, die atemberaubende Natur der Dolomiten zu erkunden. Besonders empfehlen können wir ebenfalls eine mehrtätige Hüttenwanderung auf der Seiser Alm. St. Ulrich ist ein beschaulicher Ort, mit einer kleinen aber feinen Fußgängerzone, einigen schönen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Für deine Unterkunft möchten wir dir noch unbedingt einen Tipp mit den Weg geben: Die Villa Quenz, fußläufig zu den Bergbahnen und dem Start unserer Seceda Wanderung. Wir habe uns absolut verliebt in die grandiose Aussicht, die kleinen Details, den großem Garten und den Luxus einer vollausgestatteten Selbstversorgerunterkunft. Wir waren übrigens in der Wohnung „Maria“. Hier solltest du unbedingt mal vorbei schauen!
Kosten für den Rückweg mit der Seceda Seilbahn
Schon einmal vorweg die Kosten für den Rückweg von der Seceda zu deiner Unterkunft. Aktuell kostet die Fahrt mit der Seceda Seilbahn ca. 20,00 € für Erwachsene (One-Way). Nach der langen Wanderungen wirst du auf jeden Fall die Seilbahn nehmen wollen. Denn selbst der entspanntere Abstieg über St. Christina in Gröden dauert etwa 3 weitere Stunden.
Wenn du dich vor dem Start noch einmal vom Wetter vor Ort überzeugen möchtest, kannst du das perfekt über die Webcam der Seceda Hochalm machen: Webcam Seceda
Die Seceda Hochalm – Wissenswertes
Die Seceda Hochalm zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist mit einer Höhe von etwa. 2.500 Meters eine der höchsten Almen in Europa. Sie liegt auf der Sonnenseite Grödens und gehört zum Naturpark Puez-Geisler. Die markanten Bergspitzen der Alm sind die Geislerspitzen, welche schon aus großer Entfernung gesehen werden können. Bei guter Sicht, kannst du nahezu alle Berge Südtirols erkennen – inklusive dem Ortler und dem Großglockner in weiter Ferne.
3. Von St. Ulrich auf den Broglessattel und zur Broglesalm
So, nun geht es aber los. Die erste Etappe der Wanderung führt dich in ca. 4 Stunden auf den Broglessattel und zu der gleichnamigen Broglesalm. Auf dieser Etappe legst du bereits über 1.000 Höhenmeter zurück.
Durch Wälder und Wiesen immer unter der Seilbahn bergauf
Du startest die Seceda Wanderung direkt an der Talstation der Ortisei-Funes-Seceda Seilbahn, im oberen Teil von St. Ulrich. Die ersten paar hundert Meter geht es gemütlich und im Schutz der Bäume über einen schmalen Wanderweg zum Caffè Val d’Anna. Hättest du nicht noch 8 Stunden vor dir, wäre dieses ein wunderschöner Platz für eine Pause. Vielleicht für den nächsten Tag? Aufgepasst! Direkt vor dem Cafè biegt links ein schmaler Wanderweg ab, welcher dich über eine sehr steile Passage wieder direkt unter die Seilbahn führt.
Ab jetzt musst du dich leider für mindestens 45 Minuten vom Schatten verabschieden. Es geht kreuz und quer über Almwiesen, vorbei an kleinen Holzhütten und kleine Bergdörfer. Sonnencreme ist hier im Sommer absolute Pflicht. Während des gesamten Weges auf freier Fläche hast du die Bergbahn, und das Gipfelkreuz der Seceda im Blick. Es wirkt nahezu unerreichbar. Aber keine Sorge, das Gefühl am Nachmittag über die Kante der Hochalm zu klettern ist überwältigend!
Nach etwas mehr als einer Stunde hast du, nach einem Linksschlenker, den Waldrand fest im Blick. Dieser wird dich von nun an, mal dichter, mal lichter, bis zum Broglessattel begleiten.
Vorbei an erfrischenden Bergbächen und neugierigen Kühen, die Spitzen der Seceda immer im Blick
Direkt nachdem du im Wald angekommen bist, hörst du zu deiner linken bereits einen breiten Bach rauschen. Auch dieser führt stets entlang des Weges bergauf. Eine super Orientierung, auch wenn der Weg stets gut sichtbar ist. Spätestens jetzt wirst du deine Wasserflasche auffüllen und dich erfrischen wollen. Die nachfolgende Strecke ist nicht mehr ganz so steil und erfordert lediglich durch den stetigen Höhenanstieg und die Länge eine gute Kondition. Du folgst dem Weg etwa zwei Stunden, mal über freie Flächen, mal durch dichte Wälder.
Ein gutes Zeichen dafür, dass du es bald auf den Broglessattel geschafft hast, ist das entfernte Läuten der Kuhglocken auf den Wiesen rund um die Broglesalm. Zu deiner rechten siehst du durch einige Lücken in den Bäumen immer wieder das glänzende Gipfelkreuz. So richtig dichter zu kommen scheint es irgendwie nicht. Obwohl du mittlerweile sicher schon 900 Höhenmeter geschafft hast.
Verdiente Pause an der Broglesalm
Jetzt hast du dir aber eine Pause verdient. Du lässt die letzten Bäume hinter dir und schlängelst dich, vorbei an neugierigen Kühen, über kleine Hügel. Den Broglessattel. Nach etwa zwanzig Minuten erreichst du die Broglesalm. Zeit für ein erfrischendes Radler und einen kleinen Snack, bevor es an die nächste Etappe geht!
In der Ferne siehst du schon die markanten Geislerspitzen und damit den Südrand und höchsten Punkt der Seceda Hochalm. Noch fragst du dich sicher, wie du diese steile Felswand nur überwinden sollst? Wenn du genau hinsiehst, schlängelt sich ein kleiner Pfad durch das Geröll, welcher an einer hoch gelegenen Rille im Fels endet. Die Panascharte.
4. Von der Broglesalm durch die Panascharte
Als nächstes folgt der anspruchsvollere Teil der Wanderung. Es geht durch die Panascharte, einem einfachen Klettersteig, bis auf die Seceda. Vielleicht ist genau das der Teil, vor dem dir ein wenig mulmig ist? Keine Sorge, wenn du trittsicher und einigermaßen schwindelfrei bist, wirst du hier definitiv deinen Spaß haben!
Die Geislerspitzen sind übrigens die Hausberge von Reinhold Messner. Wenn das keine Motivation ist!
Der Anstieg von der Broglesalm zur Panascharte
Bevor es aber so weit ist, muss erst einmal der Anstieg bis zur Scharte bewältigt werden. Lass dir an der Alm besser nicht zu viel Zeit, da das Wetter direkt an der Wand oft schnell umschlagen kann. Im Regen und Nebel wird der Weg gleich wesentlich gefährlicher, von der Stimmung mal ganz abgesehen.
Es geht durch einige lichte Baumfelder in Richtung Seceda. Der Weg wird immer steiler und steiniger, bis du schließlich an der Geröllkante der Geislerspitzen angekommen bist. Nun geht es in engen Serpentinen bergauf, bis an den Fuß des Klettersteiges und der Panascharte. Auf dieser Etappe wirst du etwa 350 Höhenmeter relativ steil hinaufsteigen, bis du die 2.500 Meter hohe Alm erreichst.
Die Panascharte – Leichter Klettersteig für Trittsichere
Die Panascharte ist ein sehr gut abgesicherter einfacher Klettersteig. Die Sicherungen bestehen sowohl aus Stahlseilen an der Wand, als auch aus Sprossen und Spangen um steile Abschnitte zu überwinden. Du wirst mit Sicherheit die eine oder andere Stelle erreichen, an der du deine Hände zum leichten klettern und hochziehen einsetzen musst. Ansonsten bist du aber mit den vorhandenen Sicherungen gut bedient. Du wirst schnell merken, dass du in ein komplett eigenes Tempo kommst und die Höhe relativ schnell überwindest.
Für den Aufstieg durch die Panascharte solltest du ca. eine Stunde einplanen. Dein Ziel ist nun schon ganz nah. In weiter Ferne siehst du noch ganz klein die Broglesalm.
5. Auf der Seceda Hochalm
Die letzten Meter. Die siehst schon die Kante der Seceda über dir. Jetzt noch einmal die letzte Kraftreserven mobilisieren und es ist so weit. Du blickst über die Bruchkante der Panascharte auf saftig grüne Wiesen in die Weite. Zur rechten das massive Sellajoch. Ab diesem Zeitpunkt sagen Bilder wahrscheinlich mehr als 1.000 Worte. Daher folgt jetzt eine visuelle Beschreibung für dich:
Die Panascharte kommt relativ dicht an den Geislerspitzen auf die Seceda. Du wirst dich daher in der Folge automatisch in Richtung Gipfelkreuz der Seceda und Richtung Seilbahn bewegen. Du solltest unbedingt noch zum Gipfelkreuz aufsteigen, von hier hast du den schönsten Blick und definitiv das schönste Fotomotiv! Setze dich einfach in das Gras und genieße für eine Zeit den Ausblick. Was für eine Wanderung!
Leider hat jeder Tag einmal ein Ende. In diesem Fall wird das Ende spätestens von der Schließzeit der Seilbahn bestimmt. Informiere dich unbedingt vorher, wann die letzte Gondel in das Tal zurück fährt. Meist ist dieses gegen 17:00 Uhr. Diese möchtest du sicher nicht verpassen! 😉
Du planst einen längeren Urlaub in den Bergen? Wie wäre es mit einer Mietwagen-Rundreise durch Südtirol und die Dolomiten? Wir haben zwei wunderschöne Wochen mit fantastischen Wanderungen und grandiosen Aussichten in der Region verbracht. Inspiration gefällig?