Du hast 14 Tage Zeit und möchtest mit dem Auto oder Camper in die schönste Natur Norwegens eintauchen? Dann haben wir genau die richtige Route für dich! Komm mit auf eine Rundreise durch die großen Nationalparks Jotunheimen, Dovrefjell und Rondane. Erlebe die spektakulären Fjord-Landschaften rund um die Bergsteiger-Hauptstadt Åndalsnes, den Geiranger Fjord und überquere mit uns entlang der höchsten Passstraße Skandinaviens das Sognefjell. Was es sonst noch zu erleben gibt? Magische Wildlife-Begegnungen, unvergessliche Wanderungen, versteckte Panoramastraßen und jede Menge Fotomotive! Schnall dich an und los geht’s! Wenn du auf der Suche nach einer dreiwöchigen Route entlang ähnlicher Highlights bist, dann schau doch gerne in diesem Artikel vorbei.

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Norwegen Rundreise 14 Tage Nationalparks und Fjorde

Anreise mit der Fähre nach Stavanger oder via Landweg ab Kristiansand

Die Reise durch Norwegens startet für dich am Fährhafen von Stavanger. Die Route mit Start in Hirtshals ist zwar mit 11 Stunden Fahrzeit bei weitem nicht die schnellste, aber die bequemste Anreise nach Fjordnorwegen und führt dich, ohne weitere lange Strecken, direkt zu deinem ersten Highlight im Land. Wenn du auf eine lange Fährüberfahrt verzichten möchtest, dann kannst du alternativ auch in ca. 3 Stunden von Hirtshals nach Kristiansand übersetzen und anschließend die knapp 300 Kilometer in Richtung Stavanger fahren. Dafür solltest du ohne Pausen ungefähr 4 Stunden Zeit einplanen. Solltest du dir nicht sicher sein, welche Verbindung für dich am besten passt, mach doch einfach einen kleinen Vergleich. Wie teuer sind beide Verbindungen zum Buchungszeitpunkt? Wie sind die Abfahrts- und Ankunftszeiten – bist du über den Landweg vielleicht sogar schneller und günstiger am Ziel, obwohl du einen halben Tank verfährst? Reist du mit einem Hund, der nicht gerne auf der Fähre ist? Kannst du über Nacht fahren und gut erholt im Land ankommen? Hier gibt es eigentlich kein richtig oder falsch, sondern nur deine persönlichen Präferenzen! 🙂

Die erste Reisewoche: Von der südlichen Fjordküste in die wilden Nationalparks

In der ersten Reisewoche geht es von den südlichen Ausläufern der Fjordküste in das wilde Inland Norwegens. Die Region wird geprägt von Weite, Höhe und Wildnis. Dich erwarten einige der schönsten und verstecktesten Panoramastraßen des Landes, mit ein wenig Glück die ersten Tierbegegnungen, Schneefelder im Hochsommer und ganz besondere Wanderungen!

1. Wanderung auf die mystische Felsenkanzel Preikestolen

Deine Rundreise startet direkt mit einer der vielleicht bekanntesten und spektakulärsten Wanderungen in Norwegen. Nur 40 Minuten vom Zentrum in Stavanger entfernt, liegt der Ausgangspunkt der Preikestolen Wanderung. Eine massive Felsenkanzel, die mehr als 600 Meter über den Lysefjord ragt. Auch wenn der Weg häufig als leicht bis mittelschwer eingestuft wird, solltest du den knapp 4 Kilometer langen Aufstieg mit über 500 Höhenmetern nicht unterschätzen. Vor allem im letzten Drittel sind starke Winde und gelegentliche Niederschläge eher die Regel als die Ausnahme. Oben angekommen, wirst du mit einem unfassbaren Ausblick auf den Lysefjord und die umliegende Bergwelt belohnt. Du solltest dir unbedingt die Zeit nehmen und noch einige Meter weiter hinaufsteigen und die Kanzel von oben betrachten. Erst von hier wird dir bewusst, wie extrem dieser Aussichtsfelsen tatsächlich über dem Abgrund ragt.

Unser Tipp für dich: Starte deine Wanderung am frühen Morgen oder an langen Sommertagen am späten Nachmittag. So kannst du, trotz der Hauptsaison und des hohen Besucheraufkommens, ruhige und magische Momente bei ganz besonderer Lichtstimmung erleben. Ein Tipp, der übrigens für so gut wie alle Touren im Land gilt. Zumindest solange es sich nicht um Ganztages-Wanderungen handelt.

Da das Übernachten mit dem Camper rund um den Preikestolen und die Wanderung unserer Erfahrung nach eher schwierig ist, empfehlen wir dir nach der Wanderung noch ein wenig Strecke in Richtung Norden zu machen. So bist du bereits dichter am Highlight des nächsten Tages und findest einfacher einen Schlafplatz. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, findest du in der Umgebung bzw. nordwärts ebenfalls zahlreiche Optionen.

2. Die magische Eislandschaft auf dem Haukelifjell erkunden

Das nächste Reisehighlight wartet 200 Kilometer nördlich und viele schöne Fjordblicke später auf dich: Die Eislandschaft des Haukelifjells. Schon bei der Abfahrt in der Ortschaft Håra merkst du, dass sich landschaftlich etwas verändert. Während du dich auf den letzen Kilometern immer entlang des Wassers die kurvenreichen Fjordstraßen nordwärts bewegt hast, geht es jetzt steil in die Berge. Auf eines der schönsten Fjelle Südnorwegens. Und selbst wenn du im Sommer unterwegs bist, die Wahrscheinlichkeit hier auf eine Menge Restschnee zu stoßen ist groß. Und gerade das macht die Landschaft so besonders. Berge, Schmelzwasserseen und kleine Pfade die durch die Natur führen. Ein absolutes Paradies für Fotografen und Wanderer.

Da du die Strecke auf das Fjell später auch wieder hinabfahren wirst, ist die Haukeliseter Fjellstue bzw. diese Abzweigung 59°49’05.5″N 7°12’26.9″E, eine gute Orientierung zur Umkehr. Verbringe unbedingt einige Stunden auf der Hochebene, spaziere durch die arktisch wirkende Landschaft, gönne dir einen leckeren Burger in der Fjellstue oder Suche nach besonderen Fotomotiven und Lichtstimmungen.

Unser Tipp für dich: Wenn du mit dem Camper unterwegs bist, solltest du unbedingt eine Nacht auf der Hochebene verbringen. Es gibt hier zwar keine offiziellen Campingplätze, das Freistehen wird aber vor allem in der Nebensaison geduldet. Reisenden mit dem Auto können in der Haukeliseter Fjellstue übernachten.

3. Wilde Wasserfälle und Roadtrip durch die Weiten des Hardangervidda Nationalparks

Heute verbindest du das Nützliche mit dem Schönen! Bei einem Roadtrip geht es entlang der offiziellen Scenic-Route über die Hardangervidda-Hochebene. Ein Tag der zum einen einiges an Strecke in Richtung Norden schafft und zum anderen einen wunderschönen Einblick in die unglaubliche Weite des Fjells ermöglicht. Bevor es allerdings in den Nationalpark geht, darf ein Stopp am berühmten Vøringsfossen, dem mächtigen Zwillingswasserfall, nicht fehlen. Hier kannst du an diversen Aussichtspunkten und kleinen Brücken die Wassermassen des Flusses Bjoreia über die Felskante in Richtung Eidjord stürzen sehen. Einfach spektakulär!

Anschließend verläuft die Straße ohne große Umwege in Richtung Hardangervidda-Plateau. Hier kommt so richtig Roadtrip-Feeling auf. Aussichtspunkte und kleine Parkbuchten mit Fotospots warten im Minutentakt auf dich. Schnapp dir deine Kamera und begib dich auf die Suche nach den schönsten Landschaftsmotiven und mit Glück sogar dem einen oder anderen Rentier oder Polarfuchs.

Ziel der heutigen Etappe ist die kleine Stadt Geilo. An sich eher unspektakulär, aber ein super Ort um seine Vorräte aufzustocken und in dem ein oder anderen Outdoor-Shop das Wanderequipment zu vervollständigen.

4. Volle Fahrt in Richtung Norden: Über eine versteckte Panoramastraße bis nach Jotunheimen

Bist du bei deiner Recherche nach Norwegen-Highlights schon einmal auf die Region Hemsedal gestoßen? Vielleicht auf der Suche nach den besten Skigebieten für Winterabenteuer, aber für eine Reise im Sommer? Wir jedenfalls nicht. Umso überraschter waren wir, als wir eine kleine versteckte Panoramastraße entdeckt haben, die uns direkt von Hemsedal aus in Richtung Jotunheimen Nationalpark geführt hat. Und das komplett vorbei an der sonst echt gut befahrenen Hauptroute. Eine echter Geheimtipp!

Bevor es aber jedoch soweit ist, solltest du unbedingt einen Abstecher zum vielleicht fotogensten Wasserfall Norwegens machen – dem Rjukandefossen. Uns hat er sofort an die kanadischen Wasserfälle in den Rocky Mountains erinnert. Mit einer kleinen Hängebrücke, umgeben von grünen Bäumen und im Sonnenlicht sogar mit Regenbogen. Schöner geht es eigentlich nicht!

Nach deinem Besuch am Wasserfall geht es zurück in Richtung Hemsedal und schließlich auf die kleine Straße Lykkjavegen. Diese führt dich auf einer Länge von ca. 50 Kilometern (später unter dem Namen „Panoramavegen„) durch wunderschöne Berg-, See-, und Fjelllandschaft bis nach Ulnes und weiter entlang des Strandafjords nach Fagernes. Auf der Route heißt es unbedingt die Augen offen halten, die Chancen stehen gut den einen oder anderen Elch am Wegesrand oder Wasser zu entdecken!

5. Auf der Suche nach Rentierherden und Jotunheimens schönste Aussichten

Der Jotunheimen Nationalpark ist für uns einer der beeindruckendsten Naturlandschaften Norwegens. Hier treffen einige der höchsten Berggipfel des Landes auf wilde Flüsse, riesige Rentier-Herden streifen durch die weiten Gebirgstäler und Wanderungen führen zu unglaublichen Aussichtspunkten. Bevor es aber soweit ist und du am nächsten Tag deine Wanderschuhe schnürst, steht heute erst einmal alles im Zeichen der Rentiere bzw. der Suche nach ihnen. Anschließend geht es weiter in den Park und zum für uns schönsten Aussichtspunkt der östlichen Route durch den Nationalpark.

Die meisten Reisenden nehmen die kleine Abzweigung von der Hauptroute kurz hinter dem „Bygdin mountain hotel“ überhaupt nicht wahr und fahren direkt nordwärts in den Park. Du nicht. Nach einem kurzen Stopp an der privaten Mautstelle des „Jotunheimvegen“ (ca. 120 NOK) geht es in die weiten Ausläufer der Berglandschaft. Hier wartet kein Asphalt, sondern nur eine Schotterpiste auf dich. Diese ist aber super zu befahren aber grundsätzlich nur in den Monaten Juni bis September zugänglich. Und warum das Ganze?

Wir haben hier bislang immer die schönsten Rentiersichtungen in Südnorwegen erleben dürfen! Am besten folgst du der Straße für ca. 25 Kilometer (die Straße musst du anschließend auch wieder zurück fahren) und lässt deinen Blick über die Berghänge streifen. Die Chancen stehen extrem gut, dass du sie entdeckst – im Juni und Juli meistens sogar noch mit ihren Kälbern!

Nach der hoffentlich erfolgreichen Rentier-Sichtung geht es zurück auf die Hauptroute nordwärts in den Park. Mit jeden weiteren hundert Metern fühlt es sich hier mehr an wie eine Mondlandschaft. Das Ziel ist dieser Aussichtspunkt: 61°25’57.0″N 8°48’11.5″E. Wundere dich nicht, bei Google Maps wirst du ihn nicht eingezeichnet finden. Für uns die schönste Aussichten entlang der gesamten Ost-Route durch den Nationalpark!

6. Wandertag: Besseggen-Gratwanderung oder doch lieber auf den Panoramaberg Knutshø?

Endlich wieder ein Wandertag! Heute hast du die Qual der Wahl zwischen zwei verschiedenen Touren. Entweder du machst dich auf die anspruchsvolle Überquerung des Besseggen-Grats, eine der berühmtesten Gratwanderungen Norwegens, oder du erklimmst den Panoramaberg Knutshō. Für beide Touren solltest du auf jeden Fall gutes Wetter und eine gute Ausdauer und Wandererfahrung haben. Die Besseggen-Tour ist mit 14 Kilometern und 6-8 Stunden in der Wanderzeit deutlich länger als die 12 Kilometer über die Knutshø. Für diese solltest du ca. 4 Stunden einplanen.

Wenn du dich für die Gratüberquerung entscheidest, solltest du am besten schon vorher die Bootsüberfahrt von Gjendsheim nach Memurubu, dem Ausgangspunkt der Wanderung, buchen um deinen Platz am Morgen sicher zu haben. Unabhängig davon für welchen Aufstieg du dich entscheidest, dich erwartet ein unglaubliches Panorama!

7. Auf zum nächsten Natur-Highlight: Der Weg in den Rondane Nationalpark

Heute nimmst du ein wenig das Tempo raus und erholst dich von der gestrigen Wanderung. Es gilt lediglich knapp 100 Kilometer in den nächsten großen Nationalpark zu fahren und die Aussicht sowie einige kleine Stopps zu genießen. Erster Halt: Stuttgongfossen. Ein kleiner reißender Wasserfall auf dem Weg in den Rondane Nationalpark. Nur 10 Kilometer weiter wartet die Ridderspranget-Schlucht auf dich. Durch eine lediglich zwei Meter breite Felsspalte schießt hier das Wasser des Flusses Sjoa, direkt aus den Bergen des Jotunheimen. Ein wirklich schöner kleiner Fotospot der eigentlich nie überlaufen ist!

Das Ziel das Tages ist Høvringen im Rondane Nationalpark. Hier kannst du mit dem Camper entweder direkt auf dem „Høvringen Camping“ übernachten oder als Reisender mit dem Auto in einer Fjellstue unterkommen. Besonders empfehlen können wir die gemütliche Berg-Lodge Smuksjøseter Fjellstue, praktischerweise auch Ausgangspunkt für die Wanderung am nächsten Tag.

Kleine Info: Die Straße nach Høvringen bzw. zum Ausgangspunkt der Wanderung ist eine private Mautstraße. Diese kannst du ganz problemlos online bezahlen und kostet ca. 50 Kronen. Sie ist ähnlich wie der Jotunheimvegen geschottert und ein wenig steiler. Sollte jedoch für die meisten Fahrzeuge überhaupt kein Problem sein!

Digitale Norwegen-Karte

Diese Route gibt es auch als digitale Karte mit allen Highlights und Wegpunkten

Reiseplanung leicht gemacht: Du möchtest diese Tour ganz einfach nachreisen? Mit unserer digitalen Map bekommst du über 170 Highlights und Routenpunkte entlang dieser Tour als interaktive Google-Karte. Inklusive Tag-für-Tag-Reisevorschlag und den schönsten Wanderungen, Aussichtspunkten, Panoramastraßen, Fotospots, Cafés, Campingplätze und Orten für Wildlife-Sichtungen. Das Praktische: Du kannst diese direkt in deine Google Maps App integrieren und aus der Karte heraus die Navigation starten!

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Die zweite Reisewoche: Aus den Nationalparks in die malerischen Fjordlande

Du steckst aktuell mitten in deiner Reise durch die großen Nationalparks. Nach dem Rondane Nationalpark erreichst du mit dem Dovrefjell Nationalpark den nördlichsten Punkt deiner Norwegen Rundreise. Anschließend führt die Route dich östlich zurück in die wilden Fjordlande und über einige der schönsten Panoramastraßen und Natur-Highlights des Landes schließlich in die Stadt Bergen. Von hier aus bringt die Fähre dich nach 14 Tagen zurück nach Hirtshals in Dänemark.

8. Wanderung zur Peer Gynnt Hytta abseits der Hauptroute

Diese Tour verbindet ursprüngliche Landschaft mit herrlichen Ausblicken und ist eine schöne Alternative zum bekannten Hauptweg. Der Rundweg beginnt direkt am genannten Parkplatz an der Smuksjøseter Fjellstue und führt dich zunächst auf die gegenüberliegende Seite des Sees Høvringsvatne. Dort wartet der Anstieg zum Baksidevassberget. Auf nur 1,5 Kilometern legst du etwa 250 Höhenmeter zurück. Eine kurze, aber knackige Etappe, wie man sie in Norwegen oft erlebt.

Oben eröffnet sich ein weiter Blick über den Rondane-Nationalpark. Du folgst dem schmalen Pfad über den Bergrücken und erreichst nach rund zwei Stunden die Peer Gynt Hütte, die malerisch inmitten der Berglandschaft liegt. Für den Rückweg bietet sich der klassische Wanderweg zur Fjellstue an. Von dort sind es nur noch wenige Meter zum Parkplatz.

Ein guter Tipp: Nimm ausreichend Wasser und Verpflegung mit. Die Hütte ist nur während weniger Wochen im Sommer geöffnet und wird dann auch nur sehr einfach bewirtschaftet. Wenn du wie wir eine Leidenschaft für das Fotografieren hast, dann solltest du unbedingt einen ND-Filter für deine Kamera mit dabei haben. Direkt neben den kleinen Hütten fällt ein schöner Wasserfall in einen kleinen Canyon. Ein ganz besonderes Motiv!

9. Rondane Panoramastraße und Snøhetta Viewpoint im Dovrefjell

Dein Weg führt dich weiter in den Norden. Über die Rondane Panoramastraße, die sich ruhig durch die weite Landschaft zieht. Ohne viele Orte, ohne riesige Highlights am Straßenrand, aber genau das macht den Reiz aus. Die Berge wirken hier fast wie schlafende Riesen. Immer wieder tauchen kleine Seen auf, Flüsse ziehen sich durch die Täler, und im Hintergrund ragen die schneebedeckten Gipfel des Rondane-Massivs auf. Es ist eine Strecke zum Durchatmen. Eine, bei der du einfach den Blick schweifen lassen kannst.

Einen Halt solltest du an der Sohlbergplassen-Aussichtsplattform einplanen. Durch den lockeren Baumbestand hast du hier einen freien Blick auf den Atnsjøen und die markanten Bergketten dahinter. Es ist die einzige Viewping-Plattform entlang der Panoramaroute und auch wenn sie nicht einsam liegt, bleiben die meisten nur kurz. Wenn du dir etwas mehr Zeit nimmst, hast du die Aussicht oft für dich allein. Vor allem, wenn du nicht mitten in der Hauptsaison zwischen Mitte Juli und Ende August unterwegs bist.

Vom Rondane in den Dovrefjell-Nationalpark in nur wenigen Kilometern

Hinter dem kleinen Ort Folldal beginnt das nächste Kapitel deiner Reise: der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark. Gerade mal 30 Kilometer weiter erreichst du den Snøhetta Viewpoint bei Hjerkinn. Eine moderne, aber schlicht gehaltene Aussichtshütte, die einfach perfekt in die Landschaft passt. Drinnen findest du abgerundete Holzbänke, einen freischwebenden Kamin und eine große Glasfront mit Blick über die Hochebene. Besonders bei klarem Wetter lohnt sich der Stopp, denn mit etwas Glück siehst du von hier aus bereits die ersten Tiere.

Unser Tipp für dich: Pack auf jeden Fall dein Fernglas oder ein Teleobjektiv ein. Unten im Tal hast du die Chance, Moschusochsen zu entdecken. Meist klein am Horizont, aber doch deutlich erkennbar. Auch Rentiere oder Elche sind in der Region unterwegs. Die Wahrscheinlichkeit für eine Sichtung ist da, aber nicht garantiert. Umso besonderer ist es, wenn du tatsächlich eines dieser super seltenen Tiere zu Gesicht bekommst.

10. Moschusochsen-Wanderung auf eigene Faust im Dovrefjell Nationalpark

Moschusochsen gehören zu den beeindruckendsten Wildtieren, die du in Norwegen überhaupt beobachten kannst. Auch wenn ihr kräftiger Körperbau stark an Rinder erinnert, sind sie tatsächlich enger mit Ziegen verwandt. Die Tiere können bis zu 500 Kilogramm wiegen, erreichen eine Schulterhöhe von rund 1,50 Metern und wirken mit ihrem zotteligen Fell und den mächtigen Hörnern fast wie Wesen aus einer anderen Zeit. Kein Wunder, schließlich gehören sie zu den wenigen Arten, die seit der letzten Eiszeit fast unverändert geblieben sind. Weltweit leben noch etwa 140.000 Moschusochsen, die meisten davon in Alaska und im Norden Kanadas. In Norwegen gibt es nur eine einzige freilebende Population – rund 300 Tiere, die ausschließlich im Dovrefjell zuhause sind. Das macht eine Begegnung besonders spannend, denn sie ist selten, aber nicht unmöglich. Es braucht etwas Glück, Geduld und ein aufmerksames Auge.

Wenn du dich auf eigene Faust auf die Suche nach den Moschusochsen machen möchtest, brauchst du keine geführte Tour. Mit ein bisschen Vorbereitung und Respekt für die Tiere bist du gut auf dich allein gestellt. Wir selbst sind von einem kleinen Parkplatz an der Straße gestartet (Koordinaten: 62°16’36.2″N 9°34’54.4″E). Dein Fahrzeug kannst du dort problemlos abstellen.

Auf die Suche, fertig, los!

Direkt hinter dem Parkplatz führt ein schmaler Pfad über eine kleine Brücke ins Fjell hinein. Ab hier beginnt die eigentliche Suche. Es gibt keine Wegweiser, nur Trittspuren und Trampelpfade. Und das Gefühl, sich langsam in der offenen Landschaft zu verlieren. Achte unterwegs auf Spuren im Boden, Spuren im weichen Sand oder Fellbüschel an höheren Sträuchern. Schon kurz nach unserem Start hatten wir Glück und konnten einen einzelnen Bullen direkt hinter der Brücke entdecken. Später zeigten sich noch weitere Tiere am Flussufer. Ganz entspannt und nicht umringt von einer Tour mit Schaulustigen.

Wenn du etwa sechs bis sieben Kilometer ins Fjell hineingelaufen bist, erreichst du eine Anhöhe mit ein paar verstreuten, alten Gebäuden. Von hier aus hast du einen weiten Blick über das Tal und die umliegenden Hänge. Ein idealer Ort, um Ausschau zu halten. Mit etwas Geduld kannst du von hier aus manchmal sogar ganze Herden entdecken. Und falls dir der Blick bekannt vorkommt: Du befindest dich an derselben Stelle, die du vom Snøhetta Viewpoint aus gesehen hast. Nur diesmal stehst du mitten in der Szenerie.

11. In die Bergsteiger-Hauptstadt Åndalsnes und auf die Aussichtsplattform Rampestreken

Von Hjerkinn aus fährst du quer durchs Land nach Westen. Die Strecke führt dich durch Täler, vorbei an kleinen Seen und entlang der Berghänge des Reinheimen Nationalparks. Je näher du dem Romsdalen kommst, desto dramatischer wird die Landschaft. Schließlich erreichst du Åndalsnes, eine kleine Stadt zwischen steilen Felswänden und dem ruhigen Wasser des Romsdalsfjords. Hier starten einige der bekanntesten Touren Norwegens, allen voran der Weg zur Rampestreken-Plattform.

Die Wanderung zur Rampestreken ist gut machbar, auch wenn sie stellenweise ziemlich steil wird. Der Einstieg liegt zentrumsnah und führt erst durch einen kurzen Abschnitt mit Häusern, bevor der eigentliche Pfad beginnt. Die sogenannte Romsdalstrappa wurde von nepalesischen Sherpas mit Natursteinen ausgebaut, was den Aufstieg zwar anstrengend, aber angenehm abwechslungsreich macht. Immer wieder bieten sich kleinere Ausblicke ins Tal, während du Schritt für Schritt an Höhe gewinnst.

Im oberen Teil wird der Weg wurzelreicher und teilweise etwas rutschig. Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall zu empfehlen. Nach etwa anderthalb Stunden erreichst du die Plattform. Sie ist schmal, ragt etwa zwanzig Meter über den Hang hinaus, und am Ende kannst du durch ein Glasgitter direkt in die Tiefe schauen. Der Ausblick ist beeindruckend: Unten liegt Åndalsnes, dahinter das breite Flusstal, das sich in Richtung Fjord öffnet. An klaren Tagen siehst du weit ins Gebirge.

Unser Tipp für dich: Wenn du die berühmte Romsdalseggen-Gratwanderung machen möchtest, eignet sich Åndalsnes hervorragend als Ausgangspunkt. Du solltest dafür aber einen ganzen zusätzlichen Reisetag einplanen, da die Tour lang und wetterabhängig ist.

12. Ganztages-Roadtrip über die Trollstigen zum Geiranger Fjord

Heute stehen zwei ein echter Klassiker auf dem Programm: die Fahrt über die Trollstigen und der weltberühmte Geirangerfjord. Die berühmte Serpentinenstraße war fast zwei Jahre lang durch Erdrutsche und Steinschläge gesperrt. Seit Juli 2025 ist sie endlich wieder für den Verkehr geöffnet. Elf enge Kehren führen dich hier auf 850 Meter Höhe. Die Straße ist schmal, die Kurven spitz, und an manchen Stellen scheint der Abgrund direkt neben dir zu liegen. Wenn du mit dem Wohnmobil unterwegs bist, brauchst du etwas Geduld und Konzentration. Dafür wird jede Kurve mit einem Stück mehr Aussicht belohnt.

Oben angekommen wartet ein Aussichtspunkt, der nicht nur durch die Landschaft, sondern auch durch seine Architektur überzeugt. Stahl, Glas und Stein fügen sich unauffällig in die Umgebung ein. Plattformen führen dich an verschiedene Punkte, von denen du tief ins Tal hinuntersehen kannst. Besonders nach Regenfällen ist der Stigfossen-Wasserfall ein beeindruckender Anblick.

Von hier geht es weiter Richtung Geiranger. Nach etwa 70 Kilometern und einer kurzen Fährüberfahrt erreichst du einen der bekanntesten Orte in Fjordnorwegen. Der Geirangerfjord ist weltberühmt, gut besucht und tausendfach fotografiert. Und trotzdem lohnt es sich, ihn selbst zu erleben. Die steilen Berghänge, die Wasserfälle und die enge Form des Fjords wirken in der Realität noch einmal ganz anders als auf Bildern.

Die berühmten Aussichtspunkte über dem Geirangerfjord

Wenn du den Klassiker unter den Aussichtspunkten erleben willst, mach einen kurzen Stopp an der Adlerkurve (Ørnesvingen). Von hier hast du einen schönen Blick über den Fjord, den kleinen Ort Geiranger und auf den Wasserfall der Sieben Schwestern. Der Parkplatz ist klein und der Spot oft gut besucht, aber für einen Zwischenstopp auf der Durchreise eignet er sich gut.

Noch weiter hinauf kommst du auf den Dalsnibba. Die Straße dorthin ist mautpflichtig und nicht ganz billig, aber sie führt dich auf 1.500 Meter Höhe: Zum höchsten Fjordaussichtspunkt Europas. Bei klarem Wetter reicht die Sicht weit über die Bergwelt und tief hinunter in den Fjord. Der Blick von hier oben ist eindrucksvoll, vor allem bei Sonnenuntergang oder wenn Nebelschwaden durch das Tal ziehen. Die Straße ist kurvig und steil, aber gut ausgebaut. Nach dem Besuch des Fjords fährst du langsam weiter Richtung Fossbergom (Lom).

13. Norwegens höchste Passstraße: Der Sognefjellvegen

Weiter geht es über eine der eindrucksvollsten Routen Norwegens: den Sognefjellsvegen. Von Fossbergom aus sind es nur rund 80 Kilometer bis zum offiziellen Beginn der Passstraße. Schon ab dem Bøverdalen-Tal lässt sich erkennen, wie sich die Landschaft verändert. Die Berge rücken näher, der Wald wird lichter und bald beginnt der Anstieg in Richtung Hochgebirge.

Die Straße führt dich langsam bergauf, Kurve für Kurve, vorbei an Flüssen und kleinen Wasserfällen. Auf über 1.400 Metern erreichst du den höchsten Punkt der Strecke : den höchsten Straßenpass Norwegens. Auch im Sommer liegen hier oft noch Schneefelder direkt neben der Fahrbahn. Die Luft ist klar, der Blick weit, und selbst an grauen Tagen wirkt das Plateau eindrucksvoll. Nur wenige Wochen im Jahr, meist im August, zeigen sich die Hochebenen grün und saftig. Ansonsten dominieren Fels, Eis und Moos das Bild.

Der Sognefjellsvegen verbindet Lom mit dem kleinen Ort Skjolden am innersten Zipfel des Sognefjords. Dort endet die Passstraße und es geht wieder bergab, zurück in tiefere Lagen. Von Skjolden aus sind es etwa 100 Kilometer bis zur Fährverbindung Mannheller–Fodnes. Anschließend führt dich die Route weiter in Richtung Lærdalstunnel, dem nächsten Superlativ als längster Straßentunnel Europas.

14. Mit den schönsten Ausblicken in die Hafenstadt Bergen

Zwischen Lærdal und Bergen liegen noch einmal gut 200 Kilometer Fahrt, die du am besten über den Lærdalstunnel und die E16 zurücklegst. Plane dafür rund vier Stunden ein, je nachdem, wie viele Pausen du unterwegs einlegen möchtest.

Wie viel Zeit du in Bergen verbringst, bleibt ganz dir überlassen. Für uns gehört ein Spaziergang durch das alte Hafenviertel Bryggen immer dazu. Die schmalen, bunten Holzhäuser entlang der Kaipromenade erzählen viel über die Geschichte der Stadt. Einst waren sie das Zentrum des hanseatischen Handels in Norwegen. Heute kannst du durch enge Gassen und kleine Läden schlendern und dir gut vorstellen, wie hier früher Waren gelagert und verkauft wurden.

Zurück nach Dänemark bringt dich wieder die Fähre der Fjordline, die von Bergen nach Hirtshals fährt. Die Überfahrt dauert rund 18 Stunden und spart dir etwa 400 Kilometer Fahrt durch Südnorwegen.

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Wir hoffen, wir konnten dich bei deiner Reiseplanung inspirieren. Wenn du noch weitere spannende Rundreisen durch Skandinavien suchst, findest du nachfolgend weitere Inspiration! 🙂

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