Wie wäre es mal mit einer Reise nach Nordjütland? Noch nie davon gehört? Keine Sorge, in diesem Artikel haben wir dir unsere persönlichen Highlights aus dem Norden Dänemarks mitgebracht. Genauer gesagt aus dem äußersten Zipfel Nordjütlands, der Region zwischen Skagen und Hirtshals. Dort, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Für viele vermutlich eher bekannt durch die Fährverbindung nach Norwegen und weniger als Reiseziel. Eine wie wir finden wirklich unterschätze Gegend, mit einem ganz besonderem Charme!

Wir haben über den letzten Jahreswechsel fünf Tage im hohen Norden des Landes verbracht und waren so begeistert von der Ruhe, der Natur und dem wunderschönen Licht zum Fotografieren, dass wir dieser Reise einen Beitrag widmen möchten. Vielleicht eine kleine Inspiration für deinen nächsten Roadtrip mit dem Mietwagen oder Wohnmobil durch Dänemark?

Hier eine kleine Übersicht über die einzelnen Sehenswürdigkeiten unserer Reise:

Nordjütland Highlights Reiseziel Dänemark

Hirtshals & Hirtshals Fyr – Ruhepol an der Nordsee und Tor nach Norwegen

Hirtshals ist bekannt als eine kleine verschlafene Stadt. Viele nutzen den Ort, um mit der Fähre nach Kristiansand, in Norwegen, überzusetzen und schenken ihr selbst wenig Beachtung. Wir waren aber aus einem ganz anderen Grund hier. Für die Ruhe. Das abgeschiedene Leben. Wind, Meeresrauschen und die Natur.

Zugegeben, neben kleinen Supermärkten, einzelnen Boutiquen und einem Schlachter gibt es in dem Ort nicht viel. Aber der Charme liegt für uns oft in den kleinen Details. Ein schöner Ausgangsort für die Erkundung der Region!

Und die beginnt direkt vor den Toren der kleinen Stadt. Hinter dem letzten Supermarkt und hinter einer kleinen Wohnsiedlung. Schnell weichen die Häuser der Weite und dem Blick aufs offene Meer. Der Asphalt weiten Wiesen und dunklem, steinigen Strand.

Ein Blick in die Ferne lässt ihn bereits erkennen. Hoch und weiß thront er über den Wiesen und dem Strand auf einer Anhöhe – Hirtshals Fyr. Mit knapp 60 Metern einer der höchsten Leuchttürme Dänemarks. Bereits seit über 160 Jahren dient das Leuchtfeuer als Erkennungszeichen für Seefahrer und Reisende aus aller Welt. In seiner Einfachheit ein magischer Ort und ein schöner Auftakt für unsere Tage an der rauen See.

Rabjerg Mile – Dänemarks größte Wanderdüne

Nur 40 Kilometer nordöstlich von Hirtshals, auf halbem Weg nach Skagen, liegt das nächste Highlight von Nordjütland: Eine der höchsten Wanderdünen Europas – die Rabjerg Mile. 40 Meter hoch, etwa 1000 x 1000 Meter groß und bestehend aus 3,5 Millionen Kubikmetern Sand. Sie wandert mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 Metern pro Jahr in Richtung Osten und wird vermutlich in 200 – 250 Jahren auf der anderen Seite der Landzunge in der Ostsee verschwinden.

Nur wenige Minuten nachdem wir die Düne über einen schmalen Weg betreten, fühlen wir uns bereits wie in der Wüste. Weit und breit nichts als Sand. Am Horizont ein kleines Wäldchen, auf der anderen Seite das dunkelblaue Meer. Wir klettern die Sandberge hinauf und hinab, genießen den Wind, das wunderschöne Licht und die Atmosphäre.

Zieh die Schuhe aus und spüre die Sandkörner zwischen deinen Zehen. Dies ist ein Ort, um im frischen Wind neue Energie zu tanken!

Grenen – Das Ende der Welt oder „wo sich Nord- und Ostsee treffen“

Weiter geht es bis an den nördlichsten Punkt von Dänemark. Wir lassen die Stadt Skagen hinter uns und fahren durch eine flache Dünenlandschaft direkt am Meer bis nach Grenen. Dem Ende der Welt. Hier treffen die Meere Skagerrak und Kattegat, Nord- und Ostsee aufeinander.

Du parkst am besten einfach auf dem Parkplatz vom Grenen Kunstmuseum. Folge danach dem kleinen Wanderweg entlang der Küstenlinie des Strandes. Je weiter du läufst, desto breiter wird auch der Strand, bis er schließlich wieder spitz zuläuft und du die Wellen beider Meere ineinander brechen sehen kannst. Ein faszinierender Ort, an dem du mit einem Bein in der Nordsee und dem anderen in der Ostsee stehen kannst. Auf jeden Fall eines unserer Highlights in Norddänemark!

Sonnenuntergangskiosk in Gammel Skagen – Magie pur!

Auf den nächsten Ort, den wir dir vorstellen möchten, sind wir selbst durch einen Tipp gestoßen. „Fahrt unbedingt am frühen Abend zum Solnedgangskiosken – dem Sonnenuntergangskiosk – in Gammel Skagen. Der Name des kleinen Vorortes klingt zwar nicht sonderlicht verlockend, dennoch finden wir uns am späten Nachmittag, gemeinsam mit einigen Locals, am Kiosk ein. Die Sonne hat den ganzen Tag gestrahlt und die Bedingungen für einen schönen Sonnenuntergang sind perfekt.

Wir folgen dem kleinen Weg zum Strand und spazieren gemütlich in westliche Richtung. Vorbei an Schaumkronen, Steinwällen und kleinen frisch gepflanzten Bäumchen. Während die Sonne immer tiefer sinkt, färbt sich der Himmel immer oranger. In der Ferne taucht ein Haus auf einer Landzunge auf, genau in dem Augenblick, als die Sonne nicht mehr tiefer stehen könnte und der Himmel förmlich brennt.

Noch immer haben wir Gänsehaut, wenn wir an diesen schönen Moment zurückdenken. Das Gefühl von Freiheit durchflutet uns selbst bei den Gedanken an den Augenblick!

Ich muß nicht reich an Geld sein. Ich kann lieben, denken, mich frei bewegen und ein Sonnenuntergang kostet mich noch keinen Eintritt.
– Robert Maly –

Rubjerg Knude Fyr – Einsames Wahrzeichen mit Verfallsdatum?

Selbst im dichten Nebel liegend, hat der der Rubjerg Knude Fyr eine ganz besondere Ausstrahlung. Normalerweise bekannt von Bildern zwischen weißem Sand und hellblauem Himmel, zeigt sich uns dieses Highlight Norddänemarks in einem anderen Licht. Alt, gezeichnet, ausdauernd und der Natur trotzend, bei Sturm und Regen. Ein Fels in der Brandung. Oder in diesem Fall, in der Wanderdüne. Das Setting unseres Besuches hätte nicht passender sein können. Ist es doch eben dieser berühmte Leuchtturm, welcher erst 2019 so spektakulär gerettet wurde, kurz bevor er ins Meer zu stürzen drohte.

Bereits 1899 erbaut, diente er wie der Hirtshals Fyr der Navigation auf See. Jedoch nur für 69 Jahre. Durch seine exponierte Lage, war er der Natur seit je her stark ausgesetzt und wurde bereits nach den ersten 20 Jahre durch aufgetürmten Sand aus dem Meer quasi vollkommen verdeckt. Das Leuchtfeuer war für die Seefahrer nicht mehr sichtbar und neue Navigationstechnologien ersetzen ihn. Er blieb jedoch als Wahrzeichen und Markenzeichen Nordjütlands unverändert an Ort und Stelle stehen.

Bis in das Jahr 2019. Die Wanderdüne Rubjerg Knude war über die Jahre weiter in das Landesinnere gezogen und der Leuchtturm fand sich plötzlich in gefährlicher Nähe zum Abhang und zum Meer wieder. Es drohte der unweigerliche Absturz. Nach jahrelanger Planung wurde der 23 Meter hohe Turm schließlich im Oktober 2019 auf Schienen 80 Meter weiter in das Landesinnere und damit in Sicherheit gebracht.

Ein eindrucksvoller Ort mit wunderschönen Fotomotiven und einem Happy End, perfekt für deine nächste Dänemark Reise!

Hyggelige Stunden in den Dünen – Unser Ferienhaus

Eine Reise funktioniert natürlich nicht ohne Unterkunft! Da wir zu diesem Zeitpunkt noch in Hamburg gewohnt haben, sind wir mit dem eigenen Auto in knapp 5 1/2 Stunden nach Nordjütland gereist und in einem kleinen Ferienhaus direkt in den Dünen, nur unweit von Hirtshals, untergekommen.

Normalerweise sind wir in Skandinavien eher mit dem Wohnmobil unterwegs, für eine entspannte Auszeit zum Jahreswechsel haben wir uns aber dieses Mal für eine feste Unterkunft entschieden. Die Wege vor Ort sind von der Entfernung wirklich überschaubar, daher bietet sich besonders Hirtshals als Ausgangspunkt super an.

Wir möchten dir an dieser Stelle auch unbedingt noch unser Ferienhaus empfehlen. Perfekt für zwei, maximal 4 Personen. In direkter Wassernähe und in den Dünen, mit großen Glasfronten und einem gemütlichen Kamin für kalte und windige Abende. Zudem für dänische Verhältnisse sehr preiswert, auch in beliebten Reisezeiten.

Schau doch einfach mal hier vorbei: Ferienhaus am Peter Hermansensvej

Uns hat es Nordjütland wirklich total angetan und wir sind begeistert von der Vielfalt auf so kleiner Fläche. Egal ob weißer Sandstrand, tosende Winde an Leuchttürmen, Wanderdünen oder alte Wahrzeichen. Für Naturliebhaber und Fotografen ein wahres Paradies! Wir empfehlen dir, 3-5 Tage hier zu verbringen. Nordjütland lässt sich auch super in einen längeren Dänemark-, Norwegen oder Skandinavien-Roadtrip mit dem Wohnwagen integrieren!

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