Veröffentlichung: 13. Juni 2023

Ganze zwei Monate waren wir mit unserem selbstausgebauten Camper im Süden von Spanien unterwegs. Sind entlang der Ostküste von den Pyrenäen bis nach Andalusien gefahren, haben die Wüsten und Berge im Landesinneren erkundet und an traumhaften Stränden übernachtet. Für dieses Artikel haben wir noch einmal unsere Kontoauszüge und Zahlungsbelege durchstöbert um dir einen Einblick in unsere Spanien Reisekosten zu geben.

Spanien und der Süden von Europa gelten in vielen Köpfen noch immer als preiswertes Reiseziel. Lebensmittel, Benzinpreise und Stellplätze sind günstiger als im hohen Norden von Europa, das Wetter ist immer gut und die Leute freundlich. Doch stimmt das wirklich? Lässt sich in Südspanien noch immer so günstig Urlaub mit dem Wohnmobil machen? Wir geben euch in diesem Beitrag ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen!

Wie in unseren andere Kostenartikeln auch, können wir dir bereits jetzt verraten: Es gibt einige Möglichkeiten um Geld zu sparen und dir den Traum einer langen Spanienreise mit dem Wohnmobil, Camper oder Van zu erfüllen!

Unsere Spanien Reisekosten für 2 Monate mit dem eigenen Camper im Überblick

PositionUnsere AusgabenDetails
Camper / Wohnmobil Miete0,- €Wir haben das große Glück mit dem eigenen Camper zu reisen, so entstehen uns keine Mietkosten.
Camper Reparaturen430,- €Kosten für eine neue Bordbatterie sowie eine Ersatz-Wasserpumpe
Tanken700,- €3250km, Dieselpreis zwischen 1,40 € / und 1,60 € / Liter
Stell-, Campingplätze290,- €12 x inkl. Strom, Wasser & Entsorgung, sonst „Freistehen“
Einkäufe / Lebensmittel830,- €Ca. ein Großeinkauf pro Woche im Carrefour, Lidl oder Aldi
Ausgehen / Snacks / Kaffee350,- €Abendessen, Snacks & Cafes
Mautgebühren25,- €Mautstraßen können in Spanien super umgangen werden, außer direkt hinter den Grenzübergängen
Ausflüge und Eintrittspreise40,- €Eintritt in die Alhambra für zwei Personen
Parken und Sonstiges65,- €Öffentliche Parkplätze in Städten
Internet (Sim-Karten für mobile Daten)160,- €„Unlimited“ Sim-Karten von Orange und Digi
TotalGesamtkosten: 2.890,- €Pro Person: 1.445,00,- €
Pro Monat: 1.445,- €Pro Person / Monat: 722,50,- €

Preise, Zahlungsmittel & Einkaufen

Lebensmittelpreise & Genussmittel

Kommen wir zu einem der spannendsten und kostenintensivsten Punkte unsere Reise: Lebensmittel. Wie du in unserer Auflistung sehen konntest, haben wir für Lebensmittel sogar mehr ausgegeben als für Benzin. Auch in den Ausgaben für Restaurants, Snacks und Cafes spiegelt sich ein gestiegener Lebensmittelpreis in Spanien wider.

Um ein Gefühl für die Preise zu bekommen, hier einmal eine kleine aktuelle Preisübersicht* für dich:

LebensmittelKosten in SpanienKosten in Deutschland
Milch0,95 €1,20 €
Hafermilch Barista2,00 €2,50 €
Frisches Weißbrot1,50 €1,80 €
Reis (1kg)2,00 €2,50 €
Eier Bio (10 Stück )3,50 €4,00 €
Heimischer Käse ( 400g )3,50 €3,50 €
Hähnchenbrust ( 1kg )7,50 €9,50 €
Rindfleisch ( 1kg )9,50 €13,00 €
Fleischersatzprodukte (250g)4,00 €3,00 €
Äpfel ( 1kg )2,10 €2,80 €
Bananen ( 1kg )1,95 €1,85 €
Tomaten ( 1kg )1,50 €2,40 €
Oliven (kleines Glas)2,00 €2,80 €
Kartoffeln ( 1kg )2,00 €1,60 €
Zwiebeln ( 1kg )1,70 €1,20 €
Salatkopf0,80 €1,30 €
Wasser ( 1,5l )0,95 €0,55 €
Cappuccino (Cafe)2,80 €3,80 €
Heimisches Bier Restaurant ( 0,5l )3,90 €4,60 €

* Bei den Preisen handelt es sich um Durchschnittspreise aus dem Februar 2023. Es kann natürlich zu regionalen Abweichungen kommen, die größer oder geringer ausfallen.

Was uns schon bei unserem ersten Supermarktbesuch in Spanien aufgefallen ist: Der Preisunterschied zu Deutschland ist wirklich äußerst überschaubar! Es gibt zwar einige Lebensmittel die günstiger sind, jedoch auch einige die deutlich mehr Kosten! Unter dem Strich ist ein Einkauf in Spanien nicht viel günstiger als in Deutschland und bleibt so oder so ein großer Kostenpunkt auf deiner Reise!

Tipp zum Kosten sparen: Wir haben unsere Wocheneinkäufe zu 95% bei Carrefour und Lidl gemacht. Zum einen aufgrund der großen Parkplätze, zum anderen auch aufgrund der Preise. Hier gibt es viele Produkte zu „Discounter“-Preisen, sofern man diese heute wirklich noch so nennen kann. 🙂

Akzeptierte Zahlungsmittel in Spanien

In Spanien kann eigentlich alles via Kreditkarte gezahlt werden, egal ob du dich in Großstädten oder kleineren Städten befindest. Bargeld ist meist nur noch an kleinen Verkaufsständen, für Münzduschen oder Waschmaschinen notwendig.

Du solltest unbedingt über die Nutzung einer Kreditkarte mit kostenloser Bargeldabhebung im Ausland nachdenken, wenn du öfter reist, oder viel in anderen Ländern unterwegs bist. Wir können dir hierfür die Kreditkarte von der Deutschen Kreditbank (DKB) wärmstens empfehlen. Wir nutzen das kostenlose Debitkonto mit zugehöriger Kreditkarte seit über 10 Jahren, sind extrem zufrieden und haben seit dem keine Probleme an gebührenfreies Bargeld im Ausland zu gelangen. Egal ob es Australien, Kanada, Südafrika oder eben Südeuropa ist! Wenn dich die Kreditkarte der DKB interessiert, würden wir uns freuen, wenn du unseren Link zur Bestellung nutzen würdest!

Unser Wohnmobil & Kosten für Diesel

Wir sind seid einiger Zeit in der luxuriösen Situation mit unserem eigenen Camper reisen zu können, welchen wir über 1 1/2 Jahren in Eigenregie ausgebaut haben. Das spart uns jetzt natürlich einen erheblichen Teil der Reisekosten!

Für eine Campermiete musst du in der Nebensaison im Schnitt 70,00€ – 80,00€ pro Reisetag kalkulieren. In der Hauptsaison, und je nach Reiseland, kann der Preis dann schnell auch bei 90,00€ – 120,00€ liegen. Alles natürlich auch davon abhängig wie groß das Wohnmobil ist, wie viel Luxus an Bord sein soll und ob du von einem privaten Vermieter mietest oder einer großen internationalen Vermietung!

Tipp zum Kosten sparen: Es lohnt sich gerade bei der Miete von Campern, Wohnmobilen und Vans auf Frühbucherangebote zu schauen. Wer bereits 9-12 Monate vor der Reise einen Zeitraum und ein Reiseziel festlegen kann, der sollte mit der Buchung nicht allzu lange warten. Hier lassen sich schnell bis zu 20% des Mietpreises sparen, was bei einer 14-tägigen Rundreise schnell 300,00€ sind.

So preissparend es natürlich ist seinen eigenen Camper zu besitzen, es fallen selbstverständlich auch für uns Zusatzkosten an: Wohnmobil Versicherung, Verschleiß, Instandhaltung und Reparaturen. Während unserer zwei Monate in Spanien mussten wir sowohl die Starterbatterie, als auch unsere Wasserpumpe ersetzen. Beides zusammen hat uns 430,00€ gekostet – die Zeit für Reparaturen und Fahrten natürlich nicht mit eingerechnet.

Und auch in Südeuropa ist ein Roadtrip natürlich nicht ohne Tankkosten möglich. Vermutlich ist es nicht an dir vorbeigegangen: Tanken wird in den letzten Jahren nicht gerade günstiger. Unser Sprinti verbraucht im Durchschnitt 12 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Bei einem Tankvolumen von 75 Liter haben wir eine ungefähre Reichweite von 600 Kilometern. Das gilt zumindest in halbwegs flachen Regionen und auf befestigten Straßen. Beides haben wir in Spanien oft nicht gehabt. Das Land ist vor allem im Inland sehr bergig und wir können es auch nicht lassen, immer mal wieder von der Route abzufahren und die Offroad-Fähigkeit von Sprinti zu testen. 😉 Unterm Strich haben wir so auf 3250 Kilometer ungefähr 700,00€ für Diesel ausgegeben. Die Tankkosten lagen ähnlich wie in Deutschland meist zwischen 1,40€ und 1,60€ Liter/Diesel.

Freistehen vs. bezahlte Campingplätze und Stellplätze

So viel vorweg: Bei der Auswahl deiner Stellplätze hast du die Möglichkeit deine Spanien Reisekosten deutlich zu reduzieren!

Grundsätzlich hast du in Spanien, wie auch in vielen anderen Reiseländern, grundsätzlich drei Möglichkeiten mit dem Camper oder Wohnmobil zu übernachten. Du stehst kostenfrei in der Natur, buchst dir einen Platz auf einem großen Campingplatz oder du nutzt private und öffentliche Stellplatzangebote. Du merkst wahrscheinlich direkt, dass es hier einen großen Hebel gibt. Am Beispiel Spaniens bedeutete das konkret:

  • Frei stehen in der Natur: kostenfrei
  • Private oder öffentliche Stellplatzangebote: 10,00 – 25,00€ pro Nacht / Fahrzeug
  • Campingplätze: 30,00 – 50,00€ pro Nacht / Fahrzeug + ggf. weitere Person + ggf. Strom

Wir haben beim Ausbau unseres Kastenwagens extrem darauf geachtet autark zu sein. Das bedeutet für uns, mindestens eine Woche kein Wasser auffüllen zu müssen, dank einer Solaranlage nicht auf externen Strom angewiesen zu sein und keine Chemietoilette an öffentlichen Entsorgungsstationen entleeren zu müssen. So haben wir uns die Möglichkeit geschaffen, nahezu komplett auf teure Campingplätze verzichten zu können. Wenn wir einen Platz ansteuern, dann in der Regel zum Wäsche waschen, heiß und lange Duschen oder wegen einer besseren Internetverbindung als in der Natur. In der Regel nutzen wir dann jedoch private Stellplatzangebote oder suchen uns kleine Campingplätze auf denen wir nicht zwingend Strom bezahlen müssen.

Tipp zum Kosten sparen: Achte darauf, dass dein Wohnmobil oder der gemietete Camper so autark wie möglich ist und nutze die Möglichkeit entweder frei zu stehen, oder aber auf kostengünstigere private Plätze auszuweichen. Frei stehen bedeutet in dem Fall jedoch auch genau das: Frei stehen, nicht campen! Dabei sollte die Wohnmobil Ausstattung verpackt bleiben, Verbote und Gesetze respektiert werden, Einheimischen die Möglichkeit zum Zugang zur eigenen Natur ermöglicht werden und anderen Campern Freiraum gelassen werden. Das der Platz am besten sauberer verlassen wird als er vorgefunden wurden, sollte zudem selbstverständlich sein!

Mobiles Internet in Spanien – Kein große Belastung für deine Spanien Reisekosten!

Glücklicherweise hat sich die EU auf ein gemeinsames Roaming-Abkommen geeinigt. So fallen auch für Reisen durch Spanien keine zusätzlichen Kosten mehr für mobile Daten an. Voraussetzung ist natürlich, dass euer Handy-Vertrag ein europaweites Roaming inkludiert und ihr ausreichend Daten zur Verfügung habt. Spanien hat ein sehr gut ausgebautes Telefonnetz, welches unserer Meinung nach deutlich stabiler und zuverlässiger ist als das deutsche Netz. Es gab nur sehr wenige Orte, an denen wir eine unfreiwillige Online-Pause einschieben mussten.

Tipp zum Kosten sparen: Wenn du wie wir länger in Spanien reisen möchtest und deutlich mehr Daten verbrauchst als dein heimischer Tarif dir ermöglicht, dann lohnt sich die Anschaffung einer spanischen Prepaid Sim Karte. Wir haben die Anbieter „Digi“ und „Orange“ getestet und waren mit beiden sehr zufrieden. Nicht immer hast du mit beiden Netzen empfang, daher lohnt es sich definitiv zweigleisig zu fahren. Im Schnitt zahlst du für 100 GB Daten ca. 40,00€ pro Monat. Dabei ist es wichtig, kein Abo abzuschließen sondern nur monatlich kündbaren Tarife.

Eine SIM-Karte kaufst du am besten im nächsten großen Carrefour Supermarkt. Hier haben die großen Mobilfunkanbieter meist kleine Verkaufsstände oder Läden in denen du Sim-Karten erwerben kannst. Lass dir diese unbedingt direkt vor Ort von einem Mitarbeiter freischalten.

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