In diesem Beitrag möchten wir dir endlich mal wieder eine Wanderung vorstellen! Dieses mal geht es ausnahmsweise nicht quer durch die Welt, sondern wir bleiben quasi direkt vor der Haustür. Es geht an die Zugspitze, und zwar auf die österreichische Seite zur Mieminger Kette in Tirol. Nicht weit entfernt von Garmisch-Partenkirchen und dem Zugspitzdorf Grainau kannst du eine unserer absoluten Lieblingswanderungen in den Alpen machen. Es geht von der Ehrwalder Almbahn über den Seebensee zur Coburger Hütte und dem Drachensee.

1. Die wichtigsten Infos zur Seebensee Wanderung

Schwierigkeit: Leicht (bis Seebensee) bis mittelschwer (bis Coburger Hütte / Drachensee)
Geeignet für: Durchschnittliche Fitness, Familien mit Ausdauer, Fortgeschrittene
Gelände: Gut ausgetretener Weg auf Schotter, durch Wald und steile Felspassagen
Anstieg: etwa 500 Höhenmeter bergauf-, und auch wieder bergab
Dauer: 2-3 Stunden Aufstieg, 2-3 Stunden Abstieg, je nach Länge der Pausen
Empfohlene Ausrüstung: Wanderschuhe, Wanderstöcke, normale Wanderausrüstung
Hütten zum Einkehren: Ehrwalder Alm, Seebenalm, Coburger Hütte
Offizielle Informationen

2. Die Anreise zur Ehrwalder Almbahn und zum Seebensee

Anreise aus Garmisch-Partenkirchen und Grainau

In Garmisch-Partenkirchen angekommen, folgst du einfach der B23 einmal quer durch die Stadt. Aus der Stadt hinaus lässt du die Abzweigung nach Grainau links liegen und folgst der Beschilderung bis zum Grenzübergang nach Österreich. Sobald du dort bist, geht es weiter über die B187 bis nach Ehrwald. Die Ehrwalder Almbahn ist bereits am Ortseingang gut sichtbar ausgeschildert.

Anreise aus dem Inntal (Innsbruck/Völs/Telfs)

Von Innsbruck kommend fährst du am besten über die A12 in Richtung Telfs im Inntal. Dort angekommen über die B189 nach Dormitz/Nassereith. Folge nun einfach der E532 über den Fernpaß bis zur Abzweigung Biberwier. Die Ehrwalder Almbahn ist auch dort bereits gut ausgeschildert.

Wo sollte ich am besten parken?

Ein ganz großer Vorteil, im Gegensatz zu vielen anderen Wanderabenteuern: Parken ist kostenlos auf dem Parkplatz der Ehrwalder Almbahn möglich. Und auch an einem traumhaften Sommertag wirst du ausreichend Parkfläche vorfinden. Wenn du eine mehrtägige Wanderung rund um die Seebensee Region planst ist das ebenfalls kein Thema – dein Auto steht sicher an der Talstation.

Kosten für die Ehrwalder Almbahn

Aktuell kostet die Fahrt mit der Almbahn 18,00 € für Erwachsene (Berg- und Talfahrt), sowie 11,00 € für Kinder bis 15 Jahren. Eine Einzelfahrt liegt bei 12,00 € bzw. 7,00 € für Kinder, solltest du entscheiden eine der beiden Strecken laufen zu wollen.

Die neue Saison startet ab dem 19.06.2020 mit Öffnungszeiten von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr täglich. Ab Juli 2020 verlängert sich die Betriebszeit von 8.00 Uhr bis 17.30 Uhr. Beachte unbedingt, dass die letzte Talfahrt ungefähr 15 Minuten vor der offiziellen Schließung stattfindet.

Wenn du dich vor der Abfahrt noch einmal vom Wetter vor Ort überzeugen möchtest, kannst du das perfekt über die Webcam der Almbahn machen: Webcams Ehrwald

3. Von der Bergstation der Almbahn bis zum Seebensee

Du startest deinen Wandertag mit der Fahrt in der Ehrwalder Almbahn bis zur Bergstation. Auf etwa dem halben Weg hast du einen traumhaften Blick auf den Seebenwasserfall, der senkrecht von der Felswand stürzt. Der Fuß des Wasserfalls ist auch über eine etwa 1 1/2 stündige Wanderung direkt von Parkplatz erreichbar. Die Fahrt mit der Almbahn dauert lediglich 10 Minuten, bis du die saftig grünen Wiesen erreichst.

Von den grünen Almwiesen bis zur Seebenalm

Freudig begrüßen dich die Kühe und Pferde auf ihren Wiesen und du machst dich auf den ausgeschilderten Weg in Richtung Coburger Hütte und Seebensee. Diese Route ist die einfachste, es gibt viele Alternativen, welche direkt im hochalpinen Gelände starten. Diese Strecken sind jedoch nicht familiengeeignet und wir empfehlen unbedingt Klettersteigausrüstung.

Der Weg führt die ersten paar hundert Meter auf breitem Weg in großen Schleifen stetig bergauf, die Zugspitze immer zu deiner rechten Seite. An einer ersten Kreuzung ist ein Abstecher zum Igelsee möglich, wir folgen aber weiter unserem Weg, welcher jetzt in den recht offenen Wald führt. Du kommst an eine kleine Holzbarriere, welche den Startpunkt des schmaleren Steigs zur Seebenalm markiert. Alternativ kannst du, zum Beispiel mit dem Kinderwagen oder Fahrrad, weiter dem breiten Almweg folgen. Beide Wege treffen an der Seebenalm wieder aufeinander.

Auf schmalem Pfad wanderst du einige Zeit zwischen Bäumen entlang auf und ab, vorbei an einigen neugierigen Almkühen. Wenn der Wald sich wieder lichtet, siehst du in der Entfernung bereits deine erste kleine Möglichkeit für eine Pause: die Seebenalm, eine kleine bewirtete Hütte mit wunderschönem Blick in Richtung Zugspitze.

Stetig bergauf bis zum Seebensee

Rucksack auf und weiter geht’s! Der Weg führt links an der Seebenalm vorbei immer weiter in die Höhe. Der Weg ist wieder breit angelegt, die Zugspitze liegt ab jetzt immer hinter dir. Nach kurzer Zeit kommst du an einen kleinen Abfluss des Seebensees, perfekt für eine kleine Abkühlung an besonders warmen Tagen! Folge einfach dem Weg und du kommst direkt an die Ufer des Seebensee. Mittlerweile bist du etwa zwei Stunden unterwegs.

Der kristallklaren, grün schimmernden Seebensee liegt eingebettet zwischen den Bergspitzen der aus Kalkstein bestehenden Mieminger Kette. Du erkennst den Tajakopf zur linken und den markanten Drachenkopf relativ zentral gelegen. Wenn du genau hinschaust, erkennst du auch bereits die Coburger Hütte, das Tagesziel.

Der Seebensee lädt definitiv zu einer längere Pause ein. Perfekt für eine kleines Picknick und zum Fotografieren der wunderschönen Kulisse. Bei gutem Wetter spiegeln sich die Berge perfekt im grünen See.

4. Vom Seebensee zum Drachensee und zur Coburger Hütte

Der bisher beschriebene Teil der Wanderung zum Seebensee ist auch mit Kindern gut machbar. Der Weg führt zwar durchgehend bergauf, ist jedoch nicht besonders steil. Für den nachfolgenden Aufstieg zur Coburger Hütte bedarf es etwas mehr Ausdauer und Kraft.

Der steile Aufstieg zur Coburger Hütte

Es ist erstaunlich, wie sich ein so vermeintlich kurzer Weg in die Länge ziehen kann. Die Coburger Hütte fest im Blick umrundest du den Seebensee im Uhrzeigersinn, anfänglich noch breit bis zu einem Gatter. Hier müssen Mountainbiker das Rad abstellen. Nachdem du dieses hinter dir gelassen hast, gelangst du an den steilen Anstieg zur Hütte. Es gilt noch einmal, etwa 250 Meter in steilen Serpentinen zu überwinden. Der Weg ist schmal aus kleinem Geröll und wirklich anstrengend. Jedoch mehr für die Ausdauer und Kraft, als im Sinne des alpinen Anspruchs.

Aber wie so oft gilt auch hier: Der Weg lohnt sich! Nur noch einige wenige Schritte und du stehst direkt vor der Coburger Hütte. Hier lohnt sich das Einkehren bei leckerem Essen und Getränken. Für mehrtätige Wanderungen kann in der Hütte auch übernachtet werden. Du musst jedoch unbedingt vorher buchen!

Erfrischung am Drachensee und kleiner Wasserfall

Von der Terrasse der Coburger Hütte hast du einen wunderschönen Blick auf den Drachensee. Dieser liegt tief dunkelblau nur wenige Meter, und maximal drei Gehminuten, unterhalb der Hütte. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite des Sees erkennst du mit ein wenig Glück einen kleinen Wasserfall. Jedoch nur, wenn es die letzten Tag geregnet hat. Hier kannst du noch einmal deine Wasservorräte auffüllen und dich erfrischen, bevor du dich wieder auf den Weg machst.

Der reguläre Weg führt auf der identischen Route wieder zur Ehrwalder Almbahn.

5. Weitere Aufstiege ab der Coburger Hütte

Wenn du früh genug gestartet bist und noch Energie hast kannst du noch eine Gipfelbesteigung in Angriff nehmen. Hier bieten sich besonders folgende Routen an:

Aufstieg zum vorderen Tajakopf: Steige zum Drachensee hinab und folge dem Weg entlang des linken Randes in Richtung hinteres Tajatörl. Dort angekommen beginnt der Serpentienenaufstieg. Folge des Beschilderung zum Vorderen Tajakopf. Es ist unbedingt ratsam einen Helm dabei zu haben, der dich vor Steinschlägen schützt. Im oberen Teil wird der Anstieg flacher und es geht an die Überquerung von zwei Schneefeldern. Schließlich findest du dich zwischen den Gipfeln des Hinteren und Vorderen Tajakopf wieder. Der letzte Teil bis zum Gipfelkreuz erfordert klettern und Kraft. Für diese Tour solltest du zwei Stunden einplanen.

Besteigung des vorderen Drachenkopfes: In knapp 1 1/2 Stunden geht es über sehr ausgesetztes und schwieriges Gelände hinauf. Diese Wanderung erfordert absoluten Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Belohnt wirst du mit einem tollen Panorama mit Blick auf die Zugspitze, Miemiger Kette und in weiter ferne sogar die Tannheimer Dolomiten.

Du planst einen längeren Urlaub in der Alpenregion rund um Tirol? Wie wäre es mit einer Mietwagen-Rundreise durch Südtirol und die Dolomiten? Wir haben zwei wunderschöne Wochen mit fantastischen Wanderungen und grandiosen Aussichten in der Region verbracht. Inspiration gefällig?

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