Mit großen Erwartungen machen wir uns auf den Weg vom Wells Gray Provincial Park immer weiter Richtung Norden. Vorbei an den kleinen Örtchen Valemount und Tête Jaune Cache. Unser Ziel ist der Mount Robson Provincial Park. Der Beginn unserer Reise durch die Rocky Mountains. Heimat des Namensgebers und mit 3954 Metern zugleich höchsten Bergs der Rockies: Dem Mt. Robson. Wir haben immer wieder gehört, dass es sehr selten ist, den Berg in seiner vollen Größe zu sehen. Meistens ist die Spitze von Wolken umhangen und kann maximal erahnt werden. Wir sind gespannt, was uns an diesem bewölkten Tag erwartet.

Die schönste Aussicht auf Mount Robson

Viele Urlauber nutzen den Mt. Robson nur als kurzen Zwischenstopp, meistens auf dem Weg in den berühmten Jasper Nationalpark. Wir nehmen uns ein wenig mehr Zeit und wollen mindestens eine Nacht bleiben und wandern gehen. Es ist kalt. Maximal 5 Grad. Der Herbst ist mittlerweile auch hier angekommen.

Wir nähern uns südlich vom Yellowhead Highway, passieren einige bergige Ausläufer und sehen ihn schon von weitem. Immer größer und imposanter steigt der Mt. Robson vor uns empor. Vom Highway und kleinen Aussichtsbuchten aus hat man einen fantastischen Blick auf das Massiv. Hier lohnt es sich, anzuhalten und das Bild zu verewigen. Denn einen besseren und vollständigeren Blick wirst du nur noch schwer bekommen!

Wir haben Glück, die Sonne kommt raus und der Berg ist beinahe komplett zu sehen! Nur leichte Wolken umhüllen die wenigen oberen Meter. Hello, Rocky Mountains!

Herbstwanderung zum Kinney Lake

Im Provincial Park gibt es nur eine richtige offizielle Tageswanderung – die zum Kinney Lake. Alle andere Wanderungen, wie zum Beispiel der „Berg Lake Trail“ und das „Valley of the 1000 Waterfalls“ sind auf mehrere Tage und definitiv besseres Wetter ausgelegt. So machen wir uns also am frühen Mittag auf den Weg zum Kinney Lake. Die Wanderung dauert laut Wegweiser etwa 2 Stunden (One-Way) und startet auf einem großen Parkplatz etwa 2 Kilometer hinter dem Visitor Center. Hier befindet sich auch der Trail Head zum „Berg Lake Trail“, der ebenfalls mit der Etappe zum Kinney Lake startet.

Die gemütliche Wanderung verläuft entlang eines türkis-blauen Flusses mit ein paar schönen Aussichten und kreuzt kurz vor dem See den Ablauf des Kinney Lakes über eine Holzbrücke. Wem die 4 Kilometer lange Wanderung zu kurz ist, der kann weitere 3 Kilometer um den See, bis zum Kinney Lake Campground oder bei frühem Start bis zu den Emperor Falls (16 Kilometer One-Way) wandern. Diese liegen bereits auf mehr als halber Strecke zum Berg Lake. Nach etwa 1 1/2 Stunden erreichen wir den See, gönnen uns einen kleinen Snack und laufen noch bis zum Campground. Eine wirklich schöne Wanderung, die aufgrund ihrer geringen Komplexität auch für Familien geeignet ist.

Wo schlafen wir heute Nacht?

Zurück am Wohnmobil und Mount Robson Visitor Center merken wir immer mehr, dass die Hauptreisezeit hier zu Ende ist. Nicht nur, dass weniger andere Camper unterwegs sind. Auch das Visitor Center ist nur noch wenige Tage geöffnet. Alle Campgrounds in direkter Umgebung vom Park sind seit gestern geschlossen. Es ist der 1. Oktober. Ärgerlich, denn nun müssen wir am frühen Abend noch auf den letzten offenen privaten Campingplatz in Tête Jaune Cache ausweichen: Den Tete Jaune Lodge Campground. 15 Kilometer in die falsche Richtung und wesentlich teurer als staatliche Campgrounds. Dennoch ein wirklich schöner Platz, mit eigener Feuerstelle und Dusche. Wir nutzen den ungewohnten Luxus einer heißen Dusche und machen es uns am Feuer gemütlich!

Abschließend lässt sich wohl sagen, dass ein Besuch des Mount Robson Provincial Parks im Herbst nicht perfekt ist und ein kurzer Stopp vollkommen ausreicht. Für die bekannte Mehrtageswanderung, den „Berg Lake Trail“ durch das „Valley of the 1000 Waterfalls“, ist es viel zu kalt, der Kinney Lake ist zwar schön aber im Vergleich zu den bereits gesehenen Seen nicht besonders. Zudem sind die gut angebundenen Campgrounds nur bis zum 30.September geöffnet. Auch das ist Reisen. Nicht immer ist alles toll und wunderbar, es gibt auch Tage, an denen es anders läuft als geplant und dich nicht alles umhaut!

Am nächsten Tag geht es auch für uns weiter in den Jasper Nationalpark. Und auf die Suche nach Elchen und Bären sowie den schönsten Straßen und Spots im westlichen Kanada!

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